Schottland
geschrieben von Juli
19.09.15 | Tag 1
Endlich geht es wieder nach Schottland!
Seit ungefähr 10 Jahren, als ich die Romanreihe „Feuer und Stein“ von Diana Gabbaldon gelesen habe, bin ich schon Schottland-Fan. Letztes Jahr hat Mike mir dann den Wunsch erfüllt und fuhr mit mir mit dem Wohnmobil hin. Ich war so begeistert von der Landschaft, ich wusste, dass es nicht die letzte Tour war.
2014 habe ich mich dort dann auch das erste Mal richtig mit der Landschaftsfotografie auseinander gesetzt. Jetzt kann ich sagen, dass ich einiges besser weiß als letztes Jahr, und auch ein wenig mehr Equipment habe, so dass ich euch mit besseren Fotos beglücken kann :)
Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass es hier erst einmal größtenteils nur Handybilder gibt!
Toller als mit dem WoMo kann man gar nicht reisen, man kann überall stehen bleiben, hat alle Zeit der Welt, und hat sein Zuhause (und ganz wichtig: Nahrung!) einfach immer dabei :)
Für mich ist genau das richtiger Urlaub: ungeschminkt, in bequemen Camper-Klamotten (in denen man nicht den Bauch einziehen muss), nur rumgammeln, rumfahren, entspannen, ganz viel sehen, ganz viel Natur erleben und ganz viel Zeit haben!
Wenn man abends im Bett liegt, die Wellen rauschen hört, nach oben guckt und die Sterne sieht...hach <3
Diesmal wollen wir die kompletten äußeren Hebriden erkunden und haben uns ein Isle-Hopper-Fährenticket gekauft.
Los gehts für uns gegen Abend Richtung Emsland, weil Mike dort beruflich zu tun hat.
Passend zum Urlaub habe ich eine dicke Erkältung, das volle Programm: Schnupfen, Husten, Halsschmerzen :(
Wir haben mit dem Wohnmobil auf dem Parkplatz einer Diskothek geschlafen, viel Schlaf gabs da nicht…die laute Musik war noch nicht mal das Schlimmste...die besoffenen Leute auf dem Parkplatz!
Und zu allem Übel schau ich mir auch noch die Titanic im Fernsehen an…ganz schlechte Idee, so direkt vor der Fähre! :D
20.09.15 | Tag 2
Ich war relativ früh wach, weil mein Hals so weh tat und zugeschleimt war.
Bin mit Pan raus – hinter dem Parkplatz war ein große Wiese, dort war alles voller Spinnennetze! Ich wollte ja schon sehr lange mal früh raus und den Tau auf den Netzen fotografieren, aber ich muss ehrlich sagen, ich war immer zu faul…
Jetzt habe ich nicht nur Spinnennetze entdeckt, sondern auch, dass ich nur EINEN Akku dabei habe! (ich besitze übrigens 8 Akkus…warum ich die nicht eingepackt habe? keine Ahnung!) Nicht nur, dass ich nur den einen habe, kommt auch noch dazu, dass dieser gerade fast leer ist und die Anzeige heftig blinkt...Also habe ich mich tierisch beeilt ein paar Netze zu fotografieren und mich dabei lang gemacht, in Jogginghose mit dem Hintern unfreiwillig auf den nassen Rasen gesetzt… Warum passiert immer nur mir so was?!
Wir sind gegen 11 Uhr morgens losgefahren Richtung Dünkirchen (Dunquerke). Die ersten 3 Stunden bin ich gefahren – juhu! WoMo fahren macht so Spaß!
Heute ist unser Cheatday (kennt ihr, oder? Einen Tag die Woche, wo man mal richtig reinhauen kann, ohne Kalorien zählen)
Also haben wir richtig gut gefrühstückt, mit dick Nutella und allem drum und dran.
Wir sind durch Holland, Belgien nach Frankreich Dünkirchen / Dunquerke gegondelt, ca. 5,5 Stunden sind wir gefahren.
Jetzt stehen wir gerade auf dem Parkplatz an der Fähre, hier kann man ganz gut über Nacht stehen, wenn die Fähre früh am nächsten Morgen geht. Wenn man von den lauten Möwen ab 4 Uhr morgens mal absieht. Kann mich gar nicht erinnern, dass die letztes Jahr auch so einen Krach gemacht haben...
Eigentlich konnte man hier auch sehr gut mit dem Hund am Wasser entlang spazieren, aber jetzt haben die das ganze Grün gerodet und sind hier am bauen....Pan war total gut drauf und hat Vollgas gegeben, jetzt freut er sich auch :)
Die Sitzbank im Wohnmobil haben wir schon umfunktioniert zu einem großen Bett, so können wir zu dritt fernsehen und kuscheln :)
Ich habe jetzt schon Angst vor der Dusche morgen früh in dem Fähren-Center, letztes mal war die so extrem heiß, dass ich das nicht ausgehalten habe!
21.09.15 | Tag 3
10:30 Uhr
Wir sitzen gerade im Café auf der Fähre. Obwohl wir aus den letzten vier Überfahrten eigentlich wussten, dass das Essen hier nicht schmeckt, versuchen wir es immer wieder….aber sie können es einfach nicht :D wenigstens schmeckt der Kaffee!
Und die Toiletten sind sauber, noch ein Pluspunkt.
Im Gegensatz zu den Toiletten in dem Service-Center, auf dessen Parkplatz wir heute übernachten haben...eine Katastrophe!
Da wir ja wieder 2-3 Tage „wild“ campen wollen, haben wir die Chance genutzt und sind heute morgen dort duschen gegangen…Haben wir das letzte Jahr auch gemacht, da
waren die Duschen schon übel...die Deckenplatten fehlen, alles ist voller Dreck und Schimmel...ganz ganz schlimm. Aber da muss man durch als Camper!
Die Damen haben leider keine Dusche, deshalb musste ich bei den Männern duschen. Die gucken zwar ein wenig komisch, aber was soll ich machen :D
Wie ich erwartet hatte, war die Dusche so heiß, dass ich es kaum ausgehalten habe und ich mich nur kurz abgeduscht habe und die Haare am Waschbecken gewaschen habe. Das machen die doch mit Absicht?!
Nach 2,5 Stunden in Dover angekommen! Wetter ist von sonnig auf diesig umgeschlagen.
Heute fahren wir auf gut Glück nach Morecombe, liegt auf der Hälfte des Weges nach Oban (von da fahren wir mit der Fähre nach Barra). Morecombe liegt am Meer, vielleicht können wir dort übernachten.
Endlich können wir wieder auf der "richtigen" Straßenseite fahren! Nachdem wir die 3 Wochen im Juni in Irland waren, wo ja auch Linksverkehr ist, konnten wir uns zuhause einfach nicht an den Rechtsverkehr gewöhnen…und das schon nach 3 Wochen!
20:35 Uhr
Nach 550km sind wir in Morecombe angekommen und haben tatsächlich einen Platz gefunden, an dem wir übernachten können. Gar nicht schlecht hier!
Ich habe auf dem Weg hier in ein wenig gegoogelt und eine gute Wegbeschreibung gefunden.
Sogar als Beifahrer sind die ganzen vierspurigen beampelten Kreisverkehre echt anstregend!
Wie immer wenn wir mit dem WoMo unterwegs sind, hat es die ganze Zeit geregnet und als wir ankamen, kam die Sonne raus!
Jetzt stehen wir gerade am Meer, haben eine schöne Aussicht, Mike kocht und ich schreibe :)
Leider fährt hier ab und an ein relativ lauter Zug entlang, mal schauen ob der auch Nachts fährt.
Aber man kann halt nicht alles haben!
22.09.15 | Tag 4
Heute haben wir bis 9 geschlafen, richtiger Luxus! Normalerweise bin ich immer schon um 7 Uhr wach, weil mein Hals mich quält.
Nach einer Gassirunde am Strand (leider ohne Wasser) und einem ausgiebigen Frühstück mit getoastetem Brot, Kaffee und Tee haben wir uns Ayr als Ziel gesetzt, es liegt relativ nah an Oban und wieder an der Küste. Vorher wollten wir aber noch einen Abstecher zum Culzean Castle machen.
Bei Mäcces haben wir eine Pause gemacht…Urlaub ! Selbst der Rastplatz hier ist ein Traum, mit Parkanlage und See!
Auf dem Weg zum Culzean Castle sind wir an einer alten Ruine in Dunure vorbeigefahren, hier wollten wir danach nochmal hinfahren und uns die anschauen. Am Castle angekommen wollten die 15 Pfund pro Person haben und haben aber nur noch 20 Minuten geöffnet. Neee, dann schauen wir uns doch lieber die Ruine an, ist eh viel interessanter!
An der Ruine steht ein kleines Häuschen, bei dem man eigentlich 2 Pfund zahlen soll, aber das ist anscheinend geschlossen. Vielleicht ist das nur in der Hauptsaison geöffnet? Das wäre auf jeden Fall ein sehr netter Platz zum Übernachten!
Weiter hinten steht auch ein Camper, den haben wir gefragt. Er sagt er ist Einheimischer, campt aber öfter hier und hier hätte noch nie jemand was gesagt. Außerdem sind wir Gäste in Schottland, die würde man nicht verjagen. :)
Wir haben uns die Ruine angeschaut, sind nochmal einkaufen gewesen, da wir uns gleich Wraps machen wollen. Jetzt stehen wir hier auf dem Platz mit dem Blick auf die Ruine und es verspricht ein richtig toller Sonnenuntergang zu werden, da werde ich gleich nochmal mit Kamera losziehen!
Gerade kommt Mike von der Toilette hier und erzählt, dass er die Besitzerin von hier getroffen hat. Sie sagte, dass man hier nicht über Nacht stehen darf, allerdings ließ sie sich mit deutschem Bier bestechen…die Schotten sind echt toll!
Jetzt geht’s gleich raus die Ruine im Sonnenuntergang fotografieren!
20:39 Uhr
Worst Case! Da habe ich mir ein richtig tolles Plätzchen gesucht, das Licht ist perfekt, ich freue mich so sehr, dass wir die Ruine entdeckt haben, wir hier über Nacht bleiben dürfen, die Sonne genau hinter der Ruine untergeht…ich stelle mein Stativ auf, will die Kamera drauf setzen – da fehlt die Wechselplatte! (Für alle Nicht-Fotografen: Die Platte, die man unter die Kamera schraubt, um diese dann am Stativ zu befestigen).
Oh mein Gott! Die ist zuhause! Ich war so fertig, ich musste mich erst einmal hinsetzen. Und weinen.
Wie kann man so dämlich sein?! Ich bin ja manchmal ein wenig schusselig, aber so was WICHTIGES? Ich hatte die Platte sogar noch in der Hand, und wollte die direkt an die Kamera schrauben…und dann ging wahrscheinlich mein Telefon, in Gedanken habe ich die dann auf irgendein Regal gelegt…So etwas Blödes ist mir ja wirklich noch nie passiert....
Das kommt davon, wenn man so viel zu tun hat und erst einen Tag vorher packt.
Und ich rege mich auf, weil ich die anderen Akkus vergessen habe…tz.
Während ich also da auf der Wiese in dieser Traumkulisse sitze und leise vor mich hin weine, googelt Mike schon Adressen von Fotogeschäften in der Nähe. Da werden wir morgen hin, mal gucken wie gut die Fachgeschäfte hier ausgestattet sind.
Jetzt freue ich mich erst einmal auf unsere Wraps und versuche nicht mehr die ganze Zeit dran zu denken…
23.09.15 | Tag 5
Nach einer kaum geschlafenen Nacht wegen durchgehendem Husten und einem morgendlichen gemeinsamen Gassigang rund um die Ruine, wo ich noch ein paar Fotos gemacht habe, geht’s los nach Ayr, zum Fotoladen. Die Fahrt in die Innenstadt war ziemlich stressig, alles sehr eng, teilweise Einbahnstraßen, mit dem WoMo nicht ganz so einfach, da einen Parkplatz zu kriegen.
Wir haben es dann endlich geschafft, aber auch nur weil Mike wieder seinen Charme hat spielen lassen, denn eigentlich durften wir dort nicht stehen. Er hat die Parkplatzhüter (ja gibt es in Ayr wirlich!) ein wenig bequasselt.
Wir haben den Laden dann gefunden, allerdings sah der sehr klein aus und meine Hoffnung verschwand. Ich hatte zwischenzeitlich schon überlegt, die Platte bei Amazon zu bestellen und mir auf einen Campingplatz liefern zu lassen…oder die Kamera einfach mit einem dicken Seil auf das Stativ zu binden….
Im Laden fragen wir das Mädel…sie weiß es nicht genau und holt den Chef…in dem Moment dreh ich mich von der Ladentheke um und schau direkt auf diese Wechselplatte! Juhu! Der Urlaub ist gerettet! 20 Pfund hat die gekostet, schätze so 27 €. Ist okay. Gäbs bei Amazon wahrscheinlich günstiger, aber ich glaube ich hätte jetzt sogar 100€ dafür ausgegeben.
Jetzt kann es also losgehen Richtung Highlands! Ab nach Oban, von wo dann auch morgen unsere Fähre nach Barra geht. Wir fahren ein gutes Stück noch über die Autobahn, und dann gibt es keine Autobahn mehr, sondern nur noch Landstraßen, die durch wunderschöne Landschaften führen.
Wir fahren bestimmt 1 Stunde direkt am Rand von Loch Lomond entlang, einem rieeeesengroßen See im Nationalpark. Hier haben wir dann auch eine kleine Pinkel- und Essenspause eingelegt. Genau am richtigen Fleckchen, denn ein toter Baum ragte hier ins Wasser, da musste ich nach unserem Snack doch direkt das Stativ aus dem WoMo holen und die Wechselplatte direkt mal testen. Es nieselte zwar, aber das ist ja typisch schottisch!
Nach ca. 3,5 Stunden Fahrt sind wir in Oban angekommen. Nach etwas Suchen und einer fehlgeleiteten Suche unseres Navis (das kann nämlich Campingplätze anzeigen…wo dann allerdings manchmal keine sind), haben wir den Campingplatz gefunden.
Allerdings ist es das erste Mal, dass wir hier unfreundliche Schotten erleben.
Erst kriegen wir einen Anschiss, weil wir uns erst anmelden müssen, bevor wir hier die Facilities benutzen dürfen…aber wenn niemand da ist, können wir uns auch nicht anmelden?! Dann wollten wir direkt Schmutzwasser ablassen, allerdings ist der Gulli dafür auf einem so schrägen Boden, dass das Wasser aus dem WoMo gar nicht abläuft! Sehr professionell gemacht!
Und dann der Oberknaller: Die Duschen! Ich dachte, die Duschen in Frankreich an der Fähre wären schlimm..also die hier sind noch ein wenig schlimmer! Und der Campingplatz hier hat 3 Sterne bekommen…ich frage mich, wer die hier vergibt. Das einzig Gute ist, dass man die Temperatur selbst einstellen kann, und dass die Dusche nicht zeitlich begrenzt ist, wie sonst üblich.
Wenn ihr also in Schottland campen wollt, auf gar keinen Fall im „Oban Caravan Park“!
Morgen geht die Fähre um 8:30 Uhr, letzter Check Inn um 7:15 Uhr, das heißt also seeeehr früh aufstehen… :(
Geduscht haben wir gerade, man versucht dann ja nichts zu berühren, bloß nicht beim Shampoo aufheben mit dem Hintern an die Wand kommen…was sehr schwierig ist in den engen Kabinen! Zu allem Überfluss funktioniert die Damen-Dusche nicht. Habe ich aber auch erst gemerkt, als ich komplett ausgezogen das Wasser anmachen wollte. Also kurz das Handtuch übergeworfen und wieder mal ins Männerklo gerannt…
24.09.15 | Tag 6
Boaaaah, 5:30 Uhr sind wir aufgestanden, weil der letzte Check-In der Fähre nach Barra 7:15 Uhr ist.
Heißt, erst mit dem Hund gehen, das Auto klarschiff machen, dann diese enge kurvige Straße zurück in den Hafen von Oban. Um 6:30 waren wir wir schon am Hafen, weil wir unsere „Insel-Hopper-Tickets“ noch dort am Hafencenter abholen mussten. Hieß dann noch ewig warten, bis es los ging.
Hunde sind auf der Fähre erlaubt, heißt wir haben Laptops, Bücher und Pan eingepackt und rauf aufs Deck. Mit Pan war es natürlich etwas stressig, super viele andere Hunde und so viele Menschen mit was Essbarem in den Händen, da weiß man ja gar nicht wo man zuerst schnüffeln soll. Als es sich dann etwas beruhigt hat, haben wir ein wenig geschlafen. Mein Tagebuch wollte ich gegen Ende der Schifffahrt weiter schreiben. Nach 3 Stunden Fahrt, nachdem wir an 2 anderen Inseln angelegt hatten und andere Passagiere rausgelassen, fuhren wir nun aufs offene Meer raus. Hui, Wellengang! Ich dachte nicht, dass ich seekrank werde, aber ja, wurde ich. Also am Laptop schreiben hatte sich erledigt, die nächsten 3 Stunden habe ich mit geschlossenen Augen verbracht, dann gings einigermaßen.
2 Reihen hinter uns saßen drei kleine Mädels mit Mutter. Die kleinste der Mädchen schleppte die ganze Zeit einen kleinen weißen Cesar-Hund mit sich unterm Arm rum und rannte (ja wirklich, rannte, der arme Hund!) über das Schiff.
Später hatten sie sich eine Nudelkette gebaut und versuchten ihren Hund damit zum Spielen zu animieren, der war aber wohl froh mal nicht unterm Arm geklemmt zu sein und hatte keine Lust, da kam das Mädel zu Pan, und der lässt sich das natürlich nicht entgehen und beißt erst einmal zwei Nudeln von der Kette :D
Nach 6 langen Stunden sind wir endlich auf Barra angekommen.
Total schön! So richtig wie man sich die Outer Hybrids vorstellt.
Sehr kleine Insel mit sehr wenig Bewohnern. Wir sind ein wenig über die Insel gegondelt, es hat immer wieder mal ein wenig geregnet, aber dafür wurden wir mit einen wunderschönen Regenbogen auf der Insel empfangen!
Jetzt haben wir hier ein Fleckchen gefunden, wo wir über Nacht stehen können. Hier ist weit und breit niemand, ein wunderschöner Sandstrand, voll mit weißen Muscheln, kein bisschen Müll. Kaum haben wir hier gehalten, kommt die Sonne raus.
Und das allerbeste, Mike kocht gerade Spaghetti! Mein Lieblings-Freund ist der weltbeste Koch, erwähnte ich das schon?
Es gibt keinen besseren, sogar wenn er Salat macht ist das ein Festmahl :)
(Papa wenn du das hier liest, nicht böse sein, du bist direkt auf der Nummer 2!)
Tag 7 | 25.09.15
Heute morgen sind wir los gefahren die Insel erkunden. Wirklich traumhaft schön! Richtig einsam, tolle Landschaften, Berge, Buchten, weiße Sandstrände…
Am „Flughafen“ haben wir angehalten, von dem hatte uns schon jemand auf der Fähre erzählt. Die Flugzeuge starten und landen wirklich am Strand auf dem Sand. Am Flughafen selbst haben wir eine Frau gefragt, ob sie denn wisse, wann die Flüge gehen. 2 Flüge starten hier am Tag, der nächste in einer Stunde. Und dort hinten hinter den Dünen ist ein wunderschöner Strand, den sollen wir uns doch anschauen. Perfekt! Der Strand war superschön, menschenleer, türkisfarbenes Wasser, traumhaft. Dort haben wir später einen Mann mit Hund getroffen, Ein Engländer wie sich rausstellte, der vor 7 Jahren hier hingezogen ist und nun das Café am Flughafen betreibt.
Natürlich sind wir nach dem Flugzeugstart (nicht so spektakulär wie ich mir das vorgestellt habe) dort essen gewesen. Sehr lecker! Später hat er uns auf der Karte noch ein paar tolle Ecken eingezeichnet, die wir uns angucken wollen.
Wir sind also mit dem Wohnmobil wieder los diese Ecken suchen, und haben tatsächlich 2,5 mal die Insel umkurvt, bis wir gemerkt haben, dass wir schon einmal hier waren… Die Insel ist so klein, dass ich mit dem Maßstab der Karte gar nicht zurecht kam :D Jaja, Frauen und Karten…Das Navi konnten wir komplett vergessen, die gälischen Namen der Orte kennt es nicht…
Wir haben also wirklich die ganze Insel (dreimal) gesehen, richtig tolle Orte und wunderschöne Strände, ich habe mich schon ein wenig in Barra verliebt. Also wenn ich auswandere – dann hier hin!
Hier gibt es übrigens nur 1200 Einwohner…und 90 Kinder. Aber die Insel ist auch nur 5 Meilen lang :D
Im Endeffekt haben wir also alle tollen Orte gesehen und beschlossen, wieder dort hin zufahren, wo wir die letzte Nacht standen, hier ist es schön einsam (noch einsamer geht eigentlich gar nicht), man hat direkt den Strand vor der Tür und ein Toilettenhäuschen.
Auf dem Weg dort hin (ich hab das Karten lesen wieder vermasselt weil ich so von der Landschaft abgelenkt war, und wir deshalb eine kleine extra Runde gefahren sind) haben wir Robben gesehen! Sechs Stück, die in der Bucht schwammen. Zwei davon waren sehr neugierig und sind näher gekommen. Lustige Geräusche geben die von sich! :)
Morgen geht es dann mit der Fähre weiter nach Uist.
Ich hoffe wir kriegen keine Probleme, denn beim Schalten macht der Wagen komische Geräusche. Eigentlich war es klar, dass so was passiert. Als wir im Juni in Irland waren, ist so gut wie alles, was kaputt gehen kann, kaputt gegangen. Wasserleck im Bad, Dachfenster gebrochen, Scheibenwischermotor im Eimer (sehr nett in Irland, wenn man nur fahren kann, wenn es NICHT regnet). Ich dachte eigentlich, wir hätten alles überstanden und hätten jetzt einen Urlaub ohne irgendwelche Probleme…wenn wir jetzt liegen bleiben würden, wüsste ich nicht was wir machen sollten. ADAC anrufen, der dann 6 Stunden mit der Fähre hier rüber kommt?!
Wir hoffen einfach, dass wir so durchkommen. Bring auch nichts, sich jetzt ständig Sorgen zu machen. Und den Urlaub abbrechen ist auch keine Option. Also weiter fahren und hoffen, dass wir wieder heil bis nach Deutschland kommen.
Jetzt gibt es nochmal Spaghetti, also erstmal alles gut :)
26.09.15 | Tag 8
Aufgestanden sind wir so um 10 und haben gemütlich gefrühstückt. Ein Camper sagte uns, dass er auf dem Weg ein Haus gesehen hat, vor dem ganz viele Busse und LKW stehen, dass es aussieht als wäre da ein Mechaniker.
Die Fähre nach Eriskay geht um 15:45 Uhr, das heißt wir haben noch genügend Zeit. Wir gurken als dort hin, es ist auch jemand da, aber er sagt er kann uns nicht helfen, wir sollten im Postoffice nachfragen. Da arbeitet jemand, der auch Mechaniker ist. Und bei der Feuerwehr arbeitet ebenfalls jemand, der auch Mechaniker ist.
Wir machen uns also auf den Weg zur Postoffice, unterwegs sehen wir noch einen Einheimischen, den wir nochmal fragen, er sagte wir sollten nach Kevin fragen in der Fischerfarbik. Wir fahren also nochmal nach Northbay (5-Minuten-Weg, so wie alle Wege hier), und halten an der Fischerfarbik. Zum Glück ist heute Samstag und nicht schon Sonntag! Kevin ist da, er hört sich die Kupplung an und meint, die wäre nur ein wenig trocken und man könnte bestimmt noch 6 Monate so fahren.
Das beruhigt uns ein wenig, aber nicht so ganz. Und entspanntes Fahren ist auch anders, wenn man die ganze Zeit dieses komische Geräusch hört. Wir fahren also trotzdem nochmal zur Postoffice, allerdings hat der Mechaniker schon frei. Wir haben eine Telefonnummer bekommen, allerdings ist das schon so spät, dass wir es nicht mehr schaffen würden. Also fahren wir zum Fährhafen.
Die Fahrt dauerte 45 Minuten und war relativ unspektakulär. Auf Eriskay angekommen fahren wir einen Platz an, den uns der Cafébetreiber des Flughafens empfohlen hat, allerdings war dieser nicht ganz so toll, also sind wir weiter gefahren, direkt über eine Brücke nach Uist, die nächste Insel. Hier haben wir einen Picknickplatz direkt am Strand entdeckt, wo wir ganz allein sind. Ist jetzt kein Traumstrand, aber ich glaube wir sind auch ganz schön verwöhnt :D
Morgen werden wir wohl eine Campsite ansteuern. Mal wieder duschen und Sachen waschen :-D
27.09.15 | Tag 9
Von unserem Plätzchen aus wollten wir weiter fahren Richtung Nord-Uist, dort soll es auch noch ein wenig schöner sein, und von dort geht auch unsere Fähre nach Skye. Wir fahren also los, und das Geräusch beim Schalten ist jetzt nicht nur beim Schalten, sondern man hört es direkt, wenn der Motor startet. Scheiße. Kein Internet seit 3 Tagen, man kann nix googlen.
Wir fahren los, in der Hoffnung einen Einheimischen zu treffen (gar nicht so leicht bei der Einwohnerzahl). Da sehen wir eine große Scheune, vor der ganz viele alte Autos und Autoteile liegen. Ich sage zu Mike, dass wir heute Sonntag haben und sowieso keiner da ist.
Er steigt aus, geht in die Scheune, ruft, läuft drumherum….wirklich keiner da.
Da fährt ein Auto an uns vorbei, hält an, dreht um und hält bei uns. Er fragt ob wir ein Problem haben, er kennt hier den Besitzer der Werkstatt. Er ruft ihn an, und er kommt tatsächlich vorbei, was ein Glück! Der Besitzer ruft seinen Mechaniker an (der 3 Häuser weiter wohnt), und der kommt auch direkt vorbei.
Der schaut sich unser WoMo von unten an und erklärt uns, dass wir die Schrauben verloren haben, die das Getriebe und die kupplung an ihrem Platz halten! Ach du scheiße! Eine einzige Schraube ist noch über, dann wäre alles komplett rausgebrochen. Teilweise waren die Schrauben sogar rausgebrochen!
Was haben wir für ein Glück! Wenn wir weiter gefahren wären hätten wir definitiv einen Getriebeschaden!
Die Schotten hier sind so unglaublich nett, das ist der Hammer! In Deutschland wäre niemand auf einen Sonntag rausgekommen. Da würde wahrscheinlich noch gesagt, ach ja, die doofen Touris….
Wir haben genau für solche Situationen deutsches Bier mitgenommen. Das verschenken wir nämlich immer an nette Leute, die Schotten freuen sich besonders :)
Also geht’s erleichtert Richtung North-Uist, wo wir uns eine Campsite suchen wollen. An einer kommen wir vorbei, ca. 10 Minuten von der Werkstatt, die hat allerdings kein WLAN (möchte ja mein Reisetagbuch weiter schreiben und mein Freund muss eine wichtige Email verschicken), und mit dem Abwasser wäre das das gleiche Problem wie letztens, viel zu schräg.
Fahren wir also weiter Richtung Norden und ich schaue im Navi, welche Campsites in der Umgebung sind. Wir haben nämlich extra für unsere Camping-Trips ein TomTom gekauft, was speziell für Camper ist, das zeigt dann auch an, wenn die Straßen für Wohnmobile ungeeignet sind etc. Allerdings zeigt es mir bis auf einen Campingplatz viel zu weit im Norden an (wir wollten ja in der Nähe des Fährhafens bleiben) oder die Plätze, die schon auf der nächsten Insel Skye sind. Bleibt uns also nichts anderes als dort hin zu fahren. Das sind 45 Kilometer, aufgrund der engen und kurvigen Straßen dauert das ziemlich genau eine Stunde.
Wir sehen also fast komplett Uist, wobei man sagen kann, die Insel, zumindest wenn man Barra gesehen hat, kann man ruhig auslassen. Dann kommen wir dort an dem besagten Platz an, und es ist ein Grasplatz in den Dünen. Ohne Dusche, Toilette oder sonstiges. Aaaaah! Man kann im Navi auch auf „Info“ drücken, da sieht man Näheres zum Campingplatz. Das tue ich jetzt also nochmal (habs vorher überflogen) und sehe, dass dort steht, dass man in dem daneben gelegenen Hafen duschen kann. Und die Chemie-Toilette am Fährhafen leeren kann. Arrrr.
Wir fahren also zu diesem Hafen, duschen dort und hey, wir haben Internet! Weiß nicht genau woher, aber „Ian´s Guest Network“ lässt mich mein Tagebuch weiter schreiben :)
Zum Fährhafen (anderer Hafen als der „Dusch-Hafen“), fahren wir noch kurz, gucken uns an wo man die Toilette leeren kann, was wir dann morgen früh machen.
Also suchen wir uns ein Plätzchen für die Nacht, wo wir nochmal wild stehen können. Zum Glück haben wir das Solar-Panel auf dem Dach, jetzt können wir locker 5 Tage ohne Elektrizität stehen, wo wir vorher alle 2- spätestens 3 Tage einen Campingplatz ansteuern mussten.
Auf dem Rasenplatz in den Dünen können wir leider nicht stehen, denn Nachts regnet es gern mal (und bisher tatsächlich fast nur Nachts, toi toi toi!), und dann kommen wir dort hinterher nicht weg, wenn der Platz total matschig ist. Das nächste Wohnmobil muss ein Offroader werden! :-D
Wir fahren ein kleines Stück und sehen ein Schild, das einen Parkplatz ankündigt. Wir fahren dort rein, und fahren und fahren und fahren... Die Straße schlängelt sich durch die Felder, wir fahren bestimmt 15 Minuten, dann endet die Straße. Das soll jetzt der Parkplatz sein?! Kein Strand weit und breit…naja egal, Hauptsache wir haben einen Platz.
Beim Gassi gehen laufen wir in die Richtung, wo wir weit entfernt Wasser sehen, allerdings endet hier der Weg vor einem Stacheldrahtzaun.
Okay, umdrehen.
Wir laufen zurück zum WoMo, da ist noch ein Gatter, durch welches wir einfach durchgehen (ist in Schottland normal, dass man um Strände zu erreichen Kuhwiesen passieren muss). Und nach 5 Minuten laufen erreichen wir dann doch den Strand. Sehr schön! Nicht so schön wie auf Barra (ich glaube nichts ist so schön wie auf Barra).
Super einsam gelegen…Allerdings hatten wir jetzt bestimmt 90% der Strände für uns alleine.
Ich liebe Schottland!
Gleich gibt’s Penne mit Gehacktem, diesmal eine ganz neue Kreation, ich bin gespannt :P
28.09.15 | Tag 10
Heute Nacht sind Gänseschwärme neben uns gelandet, man waren die laut! Als ich morgens aus dem Fenster geschaut habe, war die ganze Wiese voll!
Ganz gemütlich sind wir in den Tag gestartet, so wie jeden Tag :) Habe gespült und das Frühstück gemacht, während Mike mit Pan gegangen ist. Wir fahren dann zu dem Fährhafen mit der Wohnmobil-Service-Station, da kam ich dann mal auf die Idee zu schauen, wann denn unsere Fähre von Lochmaddy (Uist) nach Uig (Skye) geht. Im Heft standen nur die Fahrten von Juni bis August. Dann habe ich gesehen, dass die Fahrten mit A,B,C und D versehen sind, C ist von September bis Oktober, und da fährt die Fähre nur um 11:15 Uhr. Und wir haben 11 Uhr! Dann schaut Mike und sagt, nee, 11:50 Uhr, das schaffen wir!
Wie beim Ferrari-Boxenstopp haben wir dann die Toilette sauber gemacht und Frischwasser aufgefüllt. Hätte Ferrari das gesehen, hätten die uns direkt ins Team aufgenommen :-D
Wir rasen also nach Lochmaddy, unterwegs schaue ich nochmal in das Heft und sehe, dass die Fähre von September bis Oktober nur Sonntags fährt. Und wir haben Montag!
Kann doch nicht sein. Das wäre richtig richtig übel… Egal, wir fahren weiter nach Lochmaddy und schauen einfach!
Als wir am Hafen ankommen sehen wir dort eine Fähre stehen, juhu! Wir kommen näher, sehen eine riesige Schlange, da kommt schon jemand auf uns zu und sagt, dass wir verdammt spät dran sind und er
nicht weiß, ob er uns mitnehmen kann, wir sollen uns aber einfach dort in die Schlange stellen.
Wir warten so ca. 10 Minuten in der Schlange, da werden wir durchgewunken und dürfen direkt als erste an Bord! Wir sind schon kleine Glücksschweinchen :)
1,5 Stunden geht die Fähre ungefähr, Pan ist wieder mit dabei. Wir sitzen jetzt gerade in der Pet-Area, ich bin am schreiben, aber so langsam wird mir schlecht, es ist nämlich schon wieder ganz schön Wellengang. Ich höre lieber auf!
ICH habe gesagt, wir können den Hund doch nicht auf dem Sitz sitzen lassen...
Mikes Argument: "aber wenn er doch gerne möchte!"
In Uig auf Skye angekommen kommt direkt die Sonne raus!
Das ist ein bisschen wie nach Hause kommen :) Hätte nicht gedacht, Skye so schnell wieder zu sehen. Letztes Jahr waren wir Ende Mai bis Mitte Juni in Schottland.
Wir sind einfach frei Schnauze los gefahren, hier und da mal mit Einheimischen oder anderen Campern gesprochen, die uns tolle Gegenden empfohlen haben. Das hat wirklich super funktioniert! Wir sind durch Glencoe gefahren, waren am Loch Lomond, haben alle tollen Castles gesehen und sind auf Skye gelandet, obwohl das gar nicht geplant war.
Durch Landschaftsfotografen, denen ich bei Facebook folge, bin ich nun auf den ein oder anderen Fleck gestoßen, den ich auf Skye noch gern gesehen hätte. Das wären die Fairy Pools, den Old Man of Storr, die Talisker Bay und Neist Point.
Auf dem Weg nach Portree.
Hier wurde mir übrigens meinen Grauverlaufsfilter vom Wind aus der Hand gerissen :(
Wir haben zwar noch bestimmt eine halbe Stunde gesucht, aber da es ja leider eine fast durchsichtige Scheibe ist, leider ergebnislos.
Jedes Mal schlucken die Highlands etwas von mir. Letztes Jahr war es die Sonnenblende meines Objektives.
(das Foto ist von Mike, soll ich unbedingt erwähnen) :-)
Wir fahren also erst einmal nach Portree einkaufen. Portree befindet sich quasi in der Mitte der Insel, so dass wir nach unten fahren zur Talisker Bay in der Hoffnung, dort auch übernachten zu können.
Auf dem Weg machen wir einen kleinen Abstecher zur Talisker Destillery.
Mike überlegte ernsthaft, sich einen Whiskey für 80 Pfund zu kaufen, aber als wir den probieren, entscheidet er sich wieder um.
Pfui war der ekelig! Brennt wie sau und schmeckt total holzig…ich trink sowieso keinen Whiskey oder sonst irgendeinen Schnaps, andere würden wohl die Hände über den Kopf schlagen, wie ich so was sagen kann. Da gab es auch Schnaps für 600 Pfund.
Ich frage mich, wer für etwas zu trinken so viel Geld ausgibt :-D
Nach dem kleinen Umtrunk geht’s weiter zur Talisker Bay.
Man fährt ziemlich lange über einen schmalen Weg zwischen den Bergen entlang, weit und breit wirklich NICHTS. Soooo schön! Dann kommen wir an einer Einfahrt an, wo viele Autos geparkt sind. Okay, von hier aus muss man also laufen. Wir marschieren ganz schön weit über eine Kuh- und Schafweide, um den Strand zu erreichen. Pan liebt Schafe. Leider ein wenig zu sehr, so dass wir höllisch aufpassen mussten, dass da nichts passiert. Wir laufen also Slalom um die Kuhfladen und die Sonne neigt sich schon ein wenig. Die Vorfreude steigt! Perfektes Licht am perfekten Ort!
Dort angekommen war ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht, dass es keinen Sandstrand gibt. Aber die Bucht mit den Klippen und dem Wasserfall (der leider in den Himmel geflossen ist, weil es so windig war) entschädigt einen dann doch!
Ca. 1 Stunde habe ich dort fotografiert (großen Dank an Mike für seine endlose Geduld!), bis wir uns dann auf den Rückweg gemacht haben, begleitet von den Kühen. Die Schafe hatten sich schon vorher verabschiedet und waren zum Glück nicht mehr da.
Jetzt haben wir überlegt, was wir machen. Um 20 Uhr zu einen Campingplatz fahren ist nicht so sinnvoll, da man viel Geld für einen ganzen Tag bezahlt, auch wenn man erst abends kommt.
Morgen wollen wir uns die Fairy Pools anschauen, daher fahren wir dort hin und schauen, ob es etwas in der Nähe gibt, wo man stehen kann.
Kurz vor den Fairy Pools gibt es einen Parkplatz, der wäre eine Option. Wir fahren allerdings noch weiter Richtung Glenbrittle, allerdings ist ganz am Ende nur eine Campsite, und die wollen wir nicht. Also wieder umdrehen und ab auf den Parkplatz.
Hinter dem Parkplatz ist ein kleines Wäldchen, durch das wir mit Pan gelaufen sind. Jetzt weiß ich, warum es in Schottland so wenig Bäume gibt. Die Erde ist einfach so weich und aufgeweicht, dass die ganzen Bäume einfach umfallen!
29.09.15 | Tag 11
Auf zu den Fairy Pools! Ich habe schon sooo viele tolle Bilder gesehen, ich bin total gespannt.
Wir haben ja nur 3 Minuten von den Pools entfernt geparkt. In diesen 3 Minuten sagt unser Auto, die Bremsflüssigkeit wäre leer und wir sollen nicht weiten fahren. Aaaaah! Das kann doch nicht wahr sein…
Wir überlegen schon, wie wir zum nächsten Mechaniker kommen, fahren noch bis zum Parkplatz der Fairy Pools, da ist die Anzeige weg. Okay, warten wir mal ab.
Einparken mit dem WoMo war nicht ganz so einfach, weil der Parkplatz viel zu eng und viel zu voll war, hat aber dann doch geklappt.
Wir laufen also den Wanderweg los und nach 2 Minuten kommt schon der erste schöne Wasserfall. Ich stiefel also da hin, allerdings ist der Boden so matschig, dass ich meine Füße so gerade eben befreien konnte, da fällt mir ein: Ich wollte doch Gummistiefel anziehen!!!
Ich wollte ja auch Bilder im Wasser stehend machen.
Boaaah, den Weg also wieder zurück zum WoMo (sehr steil bergauf), Gummistiefel an und wieder zurück.
Ich glaube das ist der schönste Ort der Welt, den ich bisher gesehen habe. Rechts die hohen Berge, die Sonne steht relativ tief, eine Wolke ist über den Bergen, wo einzelne Sonnenstrahlen sich durch kämpfen und über die Berge lugen.
Die ganze Landschaft leuchtet orange, und unten das sprudelnde Wasser und die Wasserfälle am Wegesrand. Alleine dafür lohnt es sich schon Skye zu besuchen. Unglaublich schön! Ich freue mich schon so, euch die Bilder zu zeigen!
Pan hatte auch richtig Spaß auf dem Weg, immer wieder wurden die Wasserfälle beklettert, ich glaube er war in seinem vorigen Leben eine Bergziege :-D
Nach einer langen Wanderung gehts nun zurück zum WoMo.
Wir wollen uns einen Campingplatz suchen, in Sligichan sehen wir eine Campsite.
Wir steuern die an und schauen, ob wir hier Wlan haben. Leider nein. Mein Freund muss kurz zur Toilette, da kommt der Platzbesitzer und mault mich an, wenn wir hier nicht bleiben wollen, was soll das dann, dass wir seine Toilette benutzen! Hab mich entschuldigt und erklärt, dass wir geguckt haben, ob wir hier Internet haben…
Wir fahren weiter und sehen ein Visitor-Center, dort fragen wir, wo es hier Campsites mit Internet gibt. Es gibt keine!
Allerdings haben wir dort am Café an dem Center Internet, also setzen wir uns dort hin und erledigen das meiste.
Jetzt müssen wir tatsächlich zu dem unfreundlichen Typen zurück, weil das die einzige Campsite in der Nähe ist, die eine Waschmasche hat. Schlecht ausgerüstet sind hier die Campingplätze! :-D
30.09.15 | Tag 12
Heute geht’s zum Old Man of Storr! Bombenwetter, 25 Grad!
Nochmal fix geduscht, Auto startklar gemacht, also Frischwasser, Abwasser und Toilette gemacht und los geht’s erst nochmal zum Visitor-Center, damit ich noch ein wenig mein Tagebuch schreiben kann.
(Und ein wenig getrödelt, dass die Sonne nicht ganz so hoch steht, besser für die Fotos)
Ich habe im Internet gelesen, dass es einen Trampelfpad am Parkplatz hoch geht, wo man ca. 30 Minuten hoch läuft. Hmm, also ich habe da keinen Trampelpfad gesehen, sondern einen Kiesweg, der zwar hinterher in einen kleinen Trampelpfad mündet. Allerdings erst nach fast einer Stunde! Und diesen Trampelpfad läuft man dann auch nochmal ca. 1 Stunde hoch, vorbei an dem Old Man zu einer Plattform, bzw. einem großen Felsen, der als Plattform dient. Eine Waaaaahnsinns-Aussicht!!!
Die 2 Stunden bergauf klettern haben sich definitiv gelohnt! Vor allem bei dem Wetter, besser konnte es wirklich nicht sein, die Sonnenstrahlen schienen zwischen dem Old Man und den anderen Felsen hindurch.
Auf dem halben Weg haben wir noch ein nettes deutsches Paar kennen gelernt, mit dem wir ein wenig gequasselt haben.
Fühlt euch grgrüßt, wenn ihr das hier liest! ;-)
Bei dem Weg hinunter habe ich dann auch ein wenig meine Po- und Wadenmuskeln gespürt :-D
Um ca. 18 Uhr kamen wir wieder unten an und machten uns auf dem Weg zum Kilt Rock. Der Berg (der hinter dem Wasserfall) heißt so, weil er aussieht wie das Muster in einem Kilt.
Hier haben wir schon letztes Jahr gecampt und gegrillt, und genau das wollen wir jetzt wieder machen.
Jetzt wurden hier sogar Tische und Bänke aufgestellt, perfekt!
Ich habe noch ein paar Fotos im Sonnenuntergang gemacht (allerdings war der Untergang leider auf der falschen Seite), dafür wird der Sonnenaufgang auf der richtigen Seite sein :) Heißt also morgen, ein wenig eher aufstehen!
Auf der anderen Seite schoben sich die Wolken über die Berge, das sah auch wunderschön aus!
Das ist ja schon das 2. Mal, dass wir hier in Schottland sind, und wir haben wirklich zu 85% Sonnenschein, genau so wie im letzten Jahr! :)
01.10.15 | Tag 13
Habe mir den Wecker um 5:30 Uhr gestellt (hier ist´s ja eine Stunde später als in Europa), um zu schauen, wie dann die Sonne steht. Da wir nirgendwo Internet haben, kann ich leider auf meiner App nicht schauen, wann die Sonne auf geht. 5:30 ist viel zu früh gewesen (habe ich mir auch gedacht), aber lieber zu früh als zu spät. Also den Wecker nochmal eine halbe Stunde später gestellt. Immer noch stockdunkel draußen. Nochmal eine halbe Stunde später gestellt. Immer noch stockdunkel.
Dann hab ich mir gedacht, ach egaaaal, SCHLAFEN!
Irgendwann werde ich dann später wieder wach, gucke, ah, ich sehe Sonnenstrahlen! Okay dann doch schnell angezogen und raus gestolpert. Leider ein wenig zu spät, aber ein paar Fotos habe ich doch gemacht.
Heute geht’s zum Neist Point! Gerade eben schien noch die Sonne, jetzt zieht es sich zu…ich hoffe bis zum Abend klart es wieder auf, denn ich wollte den Leuchtturm in Sonnenuntergang fotografieren (ist nämlich die richtige Seite für den Untergang).
Jetzt geht’s erst einmal über den Quiraing nach Uig. Ganz schön wolkig hier! :)
In Uig werden wir uns in das Restaurant Bakur Bar mit Wlan setzen, so wie wir es letztes Jahr schon gemacht haben.
Jetzt gerade stehen wir am Neist Point! Wunderschön! Zwar etwas wolkenverhangen, aber man kann halt nicht alles haben. Der Weg hier hin war mit dem WoMo relativ beschwerlich, die Straße sehr eng, viele Schafe und viele Kurven. Knapp über eine Stunde sind wir von Uig aus gefahren.
Das Schöne ist: Wir können heute hier am Neist Point übernachten! Wir sitzen jetzt gerade im WoMo, mein Freund macht gleich Chili con Carne (juhuuu, mit Nachos und Käse drüber!), ich schreibe mein Tagebuch und warte, dass die Sonne untergeht. Dann machen ein wenig Wolken gar nix, das gibt dem Bild dann nochmal Spannung. Und vor allem, weil die dicken Wolken gleich ja auch noch weiter ziehen ;-)
Gerade klopft hier ein Deutscher ans Fenster und sagt uns, wir haben einen Platten. Och nöööö. War ja schon lange nix mehr…
Wir gehen raus schauen, und ja, ein Reifen ist recht platt, aber nicht so schlimm wie wir dachten. Aber trotzdem kann man so nicht unbedingt fahren. Und die nächste Tanke ist eine Dreiviertelstunde entfernt. Aber: Wir haben ja einen tollen Kompressor an Bord! Damit ging es jetzt einigermaßen. Ist auf 3,5 Bar statt auf 5, war aber auf 2. Morgen fahren wir dann direkt zu einer Tankstelle und bringen das in Ordnung. Hoffentlich ist der Reifen nicht kaputt :(
Besser als Fernsehen!
02.10.15 | Tag 14
Der Reifen hat gehalten!
Was haben wir für eine Aussicht, der Hammer!
Eigentlich machen wir es meist so, dass mein Freund mit Pan geht und ich in der Zeit Frühstück mache, allerdings bin ich heute wieder sehr früh aufgestanden, weil ich auf einen Sonnenaufgang gehofft habe, allerdings war es einfach nur diesig.
Macht aber nix!
Bin trotzdem nochmal losgezogen und habe hier vom Leuchtturm Fotos gemacht.
Gestern Abend, zum Sonnenuntergang (der war jetzt nicht sooo spektakulär, aber ein wenig rosa Wolken hatte ich dann doch), war eine ganze Armee von Fotografen, die sich schon in Stellung begeben hatten, so dass immer einer im Weg war. Die muss ich halt „raus photoshoppen“ :)
Aber heute morgen war ich ganz alleine und konnte den Ausblick genießen.
In der Nacht hatten wir wohl eine Mücke im WoMo, ich habe 17 Mückenstiche! Und nur an den Unterarmen und den Schienbeinen/Waden, also nur das, was aus der Decke raus guckt. Und das Gemeine: Mike hat keinen einzigen!
Wir fahren heute von Skye runter Richtung Glencoe, denn ich erinnere mich, dass wir letztes Jahr dort durchgefahren sind und die Landschaft echt beeindruckend war.
Als wir über Skye fahren sehen wir von weitem 4 große Rettungswagen und 2 kleine, alle mit Blaulicht. Ich dachte noch einen kurzen Moment drüber nach die Autos zu fotografieren, aber wenn da was Schlimmes passiert ist, finde ich das unmöglich. Wir fahren also dran vorbei und schauen rüber, da stehen alle „Rettungsmänner“ vor den versammelten Wagen und fotografieren das mit dem Handy und feiern sich! :-D
Kurz darauf kommen wir auch schon zu dem Wasserfall, der auf der Hauptstraße von Skye runter zur Brücke aufs Festland ist. Den habe ich letztes Jahr auch schon fotografiert, aber da kann man ja einfach nicht dran vorbei fahren. Also Gummistiefel an (letztes Jahr hatte ich keine an, Füße komplett im Morast verwunden und die Schuhe haben 4 Tage gebraucht um wieder zu trocknen).
Also den Hund geschnappt und dort hin gestiefelt…ich stell mich ins Wasser, bau das Stativ auf, und dann mache ich auch endlich mal Bekanntschaft mit den Midgies. Wer schon mal in Schottland war kennt die wahrscheinlich. Als wir letztes in Ende Mai bis Anfang Juni hier waren, hatten wir null Probleme mit denen! Das sind ganz gemeine winzige Fliegen, die beißen! Und gerade am Wasser sind die natürlich vermehrt anzutreffen…Ich habe mir meine Kapuze übergezogen und wild rumgewedelt, aber keine Chance, ich hatte ungefähr 20 auf jeder Hand sitzen, im Gesicht konnte ich es nicht sehen, aber die saßen mir in den Augenbrauen! Ich habe dort nur 4 Fotos gemacht und dann schnell Reißaus genommen!
Auf dem Weg nach Glencoe liegt auch noch das Eilean Donan Castle, das haben wir uns letztes Jahr auch schon angeschaut, aber da es eh auf dem Weg liegt, kann man ja nochmal eine kurze Pinkel- und Fotografie-Pause einlegen.
Heute ist es ein wenig bewölkt, das macht aber gar nichts, denn letztes Jahr haben wir das Castle im Sonnenschein besucht, dann habe ich jetzt wenigstens andere Fotos :)
Und mit meinem Graufilter kann ich noch ein wenig mehr Dramatik in den Himmel bringen.
Eigentlich wollte ich das Schloss gern Abends fotografieren, da wird das nämlich richtig schön beleuchtet, und wenn dann noch der Sternenhimmel zu sehen wäre!
Aber da es heute ja eh bewölkt ist, ist die Aussicht auf Sterne gering und man darf hier auf
dem Parkplatz nicht über Nacht stehen.
Mike meinte, wir sollten uns dann hier in der Nähe was suchen. Was dann aber
vielleicht nicht so schön ist, nur für dieses eine Bild…müssen wir dann auch nicht.
Wenn ich alleine wäre, hätte ich das gemacht, aber Mike verbringt so schon so viel Lebenszeit damit auf mich zu warten wenn ich fotografiere, irgendwann ist auch mal gut.
Großen Dank an dieser Stelle für deine unglaubliche Geduld und dein Verständnis!
Darf ich vorstellen:
Das ist Günni.
Günther der Ginster.
In Schottland gibt es ja diesen Stechginster. Große stachelige Büsche, die gelb blühen, zumindest im Mai/Juni, jetzt gerade nämlich nicht. Die sehen so schön aus! Letztes Jahr in Schottland wollten wir uns unbedingt so einen Busch mitnehmen, haben wir aber leider vergessen.
Dann waren wir ja dieses Jahr im Juni in Irland, dort gibt es die auch – wieder vergessen. Heute haben wir dran gedacht und mal angehalten. Wir haben die erst gar nicht erkannt ohne die Blüten.
Wir wollten also einen Ast mitnehmen, den ins Wasser stellen und gucken ob er wurzelt. Und ein Pflänzchen ausgraben und eintopfen.
Die haben aber so fiese Stacheln, dass Ausgraben fast nicht möglich ist, vor allem mit so einem großen holzigen Stamm. Also haben wir sein lassen und uns mit dem Ast begnügt.
Wobei ich keine große Hoffnung habe, dass der wurzelt.
Aber wir haben auch noch ein paar Samen mitgenommen (denke das sind Samen, sehen ein wenig aus wie Weidekätzchen). Mal schauen!
Wir fahren durch Glencoe, die Landschaft ist wirklich beeindruckend. Die Sonne lässt sich auch nochmal blicken! Wir halten noch mal hier und da an für ein paar Fotos.
Die ganze Landschaft leuchtet orange!
Wir fahren weiter Richtung Loch Lomond.
Hier sind wir ja auf dem Hinweg schon vorbei gefahren und haben gepicknickt. Es gab hier so viele Parkmöglichkeiten, dass wir hier auf jeden Fall was für die Nacht finden.
Es dämmert schon, da sehen wir die ersten Schilder. Und schon rauschen wir an einem vorbei „Falls of Falloch“.
Aahhh, die wollte ich schon auf dem Hinweg sehen! Wir also gedreht, dort hin, denken ja auch, dass es hier einen großen Parkplatz gibt mit Toiletten etc. Allerdings ist das nur eine kleine Haltebucht ohne irgendetwas. Hmmmm, was machen wir jetzt? Hier bleiben über Nacht, direkt an der Hauptstraße? Blöd.
Ich gehe erst einmal mit Pan und Kamera eine Runde, Mike bleibt im Auto, da hier ein Schild steht, man soll keine Wertsachen im Auto lassen, was uns ein wenig beunruhigt.
Ich laufe also mit den kleinen Wanderweg am Wasser entlang, das mehr ein wilder Fluss ist. Sieht schön aus, aber jetzt auch nicht soooo was besonderes. Ich laufe und laufe und laufe, sehe eine schöne Stelle, die ich gern fotografieren möchte, allerdings müsste ich dafür über einige Steine runter zum Wasser klettern, das traue ich mir mit Stativ, Kamera und Hund jetzt nicht zu. Ich gehe also traurig weiter, und auf einmal öffnet sich eine Lichtung und dort fällt ein wunderschöner Wasserfall herunter, hammer!
Hat sich schon wieder gelohnt :)
Jetzt ist es schon wirklich fast dunkel, aber wir fahren trotzdem weiter, denn die Straße ist sehr sehr laut.
Ca. 10 Minuten später (im Dunkeln ist die Straße viiiiel enger!) finden wir einen Parkplatz, an einem Café direkt am See. Da können wir dann morgen früh unseren Kaffee trinken :)
03.10.15 | Tag 15
11:30 Uhr
Ich habe heute richtig gut geschlafen! Allerdings hat sich die Anzahl der Mückenstiche verdoppelt, es sind jetzt ungefähr 30. Aber mein Freund hat jetzt wenigstens auch einen, hehe!
Nach dem Frühstück ging es dann in das Café. Ich hatte gehofft draußen zu sitzen, allerdings ist das ein wenig frisch. Aber es gibt Wlan im Café!
Falls die Satzstellung mal etwas komisch ist oder ich Rechtschreibfehler einbaue, bitte verzeiht mir. Ich beeile mich immer so sehr wenn wir mal Internet haben, weil mein Akku nicht ganz so lange hält.
Gleich geht es weiter nach einem Schlafplatz für heute Nacht schauen.
Rechts seht ihr Loch Lomond (heißt das "der" oder "das" Loch Lomond?)
20:00 Uhr
Wir stehen gerade wieder am Dunure Castle, in – wie der Name schon sagt – Dunrue, neben Ayr.
Hier an der Ruine, wo wir auf dem Hinweg schon standen. Wir sind nach dem Loch Lomond ein wenig an der Küste lang gefahren, haben allerdings kein Plätzchen gefunden, so dachten wir, kommen wir einfach nochmal hier hin :-)
Und das beste: letztes Mal hatte ich ja das Fehlen meiner Wechselplatte für das Stativ bemerkt und konnte keine Langzeitbelichtungen machen. Das konnte ich jetzt nachholen, sogar aus noch einem besseren Winkel. Zwar ohne Sonnenuntergang, aber damit kann ich leben.
Mal gucken wie morgen der Sonnenaufgang wird! Dann kann ich die Ruine nochmal von der anderen Seite fotografieren.
Morgen wollen wir uns mal wieder einen Campingplatz suchen. Hier gibt es einen an der Culzean Bay, den schauen wir uns morgen an. Falls der uns nicht zusagt, fahren wir weiter.
04.10.15 | Tag 16
Habe mir den Wecker auf halb 8 gestellt, aber da war nur grauer Matsch am Himmel, also habe ich mich wieder schlafen gelegt. Als wir dann später um 9 wach wurden, strahlender Sonnenschein!
Wir machen uns auf den Weg zur Culzean Bay, das ist aber ein Reinfall.
Also fahren wir weiter Richtung Dover, aber die Küste entlang auf der Suche nach einer Campsite.
Wir fahren an sehr vielen vorbei, die aber entweder nicht am Meer sind oder nur einen schwarzen steinigen Strand haben :(
In Glenluce fahren wir an einem Schild vorbei, auf dem steht „Lucy Bay Campsite“. Okay, denken wir, „Bay“ hört sich schon mal gut an, fahren wir dort hin. Der Weg dauert fast 25 Minuten, auf in eine Landzunge, die wir eigentlich umfahren wollen. Egal.
Aber dort angekommen sieht die Campsite genau so aus wie die anderen, herunter gekommen mit schwarzem Stein-Strand :(
Laut Navi gibt es hier auf der Landzunge noch einige andere Campsites, also beschließen wir den Umweg von fast einer Stunde zu fahren, weil wir ja hier doch vielleicht noch was finden.
Nach der dritten Campsite und 30 Minuten später steht auf einmal ein Schild auf der Straße „Road closed“. Waaaaas?! Es gibt keine andere Straße in diese Richtung! Also den ganzen Weg wieder zurück, da haben wir einfach mal einen Umweg von 1,5 Stunden gemacht!
Wir haben noch vom ADAC eine Karte, wo die beliebtesten Campingplätze eingezeichnet sind, also verlassen wir uns darauf und fahren nach Douglas Castle, da gibt es einen direkt an einem Loch.
Ich glaube wir sind ca. 3 Stunden gefahren (und uns zwischendurch immer wieder ganz schlimme Campingplätze angeschaut, habe schon die Hoffnung aufgegeben) bis wir dann zum „Lochside Camping“ kommen. Durch eine ganz olle graue Stadt (wie die meisten durch die wir heut gefahren sind), wo ich schon sicher war, dass diese genau so aussehen wird wie die anderen. Allerdings fahren wir auf den Platz, der einen super gepflegten Park hat und einen sehr schönen See! Endlich! Hier können wir stehen. Und endlich wieder Elektrizität um Fotos auf den Festplatten zu sichern!
Erst einmal gehen wir jetzt mit Pan raus. Es gibt hier einen netten Weg um den See, den gehen wir.
Nach 1/3 des Weges ging es zur einer Straße, nach der es dann aber nach kurzer Zeit weiter ging. Ein Schild sagt, dass ist der „Walk of Love“, von Lady und Sir Douglas (oder war es doch jemand anderes? Bin mir gerad nicht mehr sicher…). Wir wandern diesen Weg, der irgendwie immer länger und länger und länger wird. Und irgendwann sehen wir den See gar nicht mehr…hmmm, egal, wir laufen einfach den „Walk of Love“ weiter, der wird ja wohl im Kreis um den See gehen….
Irgendwann kommen wir über Schaf- und Kuhfelder auf eine Straße. Weit und breit kein Schild mehr vom Walk of Love!
Wir laufen in die ungefähre Richtung vom See, umdrehen nach fast einer Stunde Weg ist auch blöd.
Dann sehen wir nach 30 Minuten ein Schild, „Douglas Castle, 1,5 Miles“, juhu!
Wir laufen wohl nochmal eine Stunde (gefühlt eine, vielleicht war es auch weniger), bis wir endlich wieder den See ausfindig machen konnten. Das war ne Tour!
Gleich gehen wir erst einmal schön duschen. Ich habe gesehen, dass man die Wärme selbst einstellen kann, juhu! Das ist das erste Mal in diesem Urlaub!
Die Stadt Douglas Castle ist schon fast an der Englischen Grenze, leider sieht die Landschaft hier schon wieder ziemlich deutsch aus. Ich wünsche mich auf Skye zurück!
Am Loch Lomond hatten wir englische Camper getroffen, die uns von den Inseln Mull und Arran vorgeschwärmt haben. Letztes Jahr waren wir ja auch Harris und Lewis, das war schon traumhaft. Überall weiße Sandstrände, überall wunderschöne Plätze zum Übernachten.
Auf Arran und Mull kann man Wale und Delfine sehen, und sie sagten die Landschaft ist einmalig. Jaaa, dann müssen wir nächstes Jahr nochmal nach Schottland! :)
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