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Wozu brauche ich einen Graufilter?
Graufilter sind in der Fotografie nicht wegzudenken. Ganz besonders in der Landschaftsfotografie nutze ich sie ständig.
Du kennst diese tollen Bilder mit dem fließenden Wasser, das so „fluffig“ weich aussieht? Genau dafür brauchst du einen Graufilter.
Ein Graufilter, oder auch „ND-Filter“ (Neutraldichte-Filter) schluckt das Licht, so dass du längere Zeit belichten kannst. Durch diese lange Belichtung und der Bewegung des Wassers sieht dann so toll aus.
Die Filter gibt es in verschiedenen Stärken (3 Stärken sind die gängigsten, es gibt aber auch noch mehr).
Färöer Inseln - Sony A7R4 - Sony 16-35 mm 2.8 - F 13 | 30 s | ISO 160 | 16 mm
Ich nutze den Filter auch gern, um den Himmel dramatischer zu bekommen. Durch die schnelle Wolkenbewegung sieht das super aus.
Dänemark Canon 6D + Canon 16-35 mm 2.8 | F 11 | 30 s | ISO 100 | 16 mm
Es gibt noch einen tollen Trick! Wenn Du z.B. den Eifelturm ohne Touristen fotografieren möchtest, schnapp Dir Dein Stativ, Kamera und einen Graufilter; durch die lange Belichtungszeit verschwinden auch die Menschen! Zumindest die, die in Bewegung sind.
Wenn sie sich zu langsam bewegen, werden sie allerdings zu Geistern 👻
Hier habe ich mir dies ebenfalls zu Nutze gemacht, allerdings wollte ich genau diesen Effekt - wie ein Geist zu sehen sein. Ich habe die Kamera aufs Stativ gestellt, den Auslöser gedrückt, d.h. die Aufnahme beginnt schon, während ich zum Stein gelaufen bin, dann habe mich hingesetzt und mich nicht bewegt.
30 Sekunden habe ich das Bild belichtet, 20 Sekunden saß ich auf dem Stein.
Canon 6D + Canon 16-35 mm 2.8 | F 11 | 30 s | ISO 100 | 16 mm
Der Unterschied - Foto mit Graufilter und ohne Graufilter
Hier unten siehst du den ganz konkreten Unterschied. Die Bilder sind "out of cam", also das sind die unbearbeiteten RAWs (einfach nur in JPGs gespeichert, damit ich sie hier hochladen konnte).
Die Verzerrung durch das Weitwinkel würde ich normalerweise korrigieren, hier für dieses Beispiel spielt das aber keine Rolle.
Hier siehst Du, was die Langzeitbelichtung tut:
Das Windrad - was sich bewegt und unscharf wird, die Wolken die ziehen, und die Wellen im Wasser, die verschwinden. Und achte mal auf die Kontraste auf dem Windrad: Die werden weicher.
Was einem besser gefällt, ist Geschmackssache. ich habe des Öfteren in Fotogruppen schon die Kritik erhalten, dass die Langzeitbelichtung "zu doll bearbeitet" ist.
Wobei es das ja gar nicht ist 😄
Bei mir ist es situationsabhängig, was mir besser gefällt - manchmal mag ich es gerne, wenn alles fließt - manchmal belichte ich keine 30 Sekunden, sondern nur 2 Sekunden, machmal aber auch 1/250 Sekunden.
Das hängt davon ab, was für einen Bildlook ich erzielen möchte.
Canon 5DMK3 + Canon 16-35 mm 2.8
| F 11 | 1/200 s | ISO 100 | 16 mm
Canon 5DMK3 + Canon 16-35 mm 2.8
| F 11 | 15 s | ISO 100 | 16 mm
Das klingt interessant, aber Du hast keine Ahnung wie das geht?
Das Schöne ist: während der Fotoreisen, die ich anbiete - hast Du alle Zeit der Welt, genau das auszuprobieren. Denn wenn Du mit der
Familie oder dem Partner verreist, wann hast Du da schon mal die Zeit das Stativ aufzubauen, die Filter anzuschrauben und alle Belichtungs-Variationen mal durchzuspielen?
Genau - eigentlich nie.
"Wie lange brauchst du noch?"
"müssen wir echt schon wieder anhalten?!"
"Das ist aber jetzt das letzte Foto, ja?"
"Mama, ich habe Hunger/Pipi/Durst"
"Ich will nach Hause, ich bin müde"
so ungefähr klingt das dann 😜
Während einer Fotoreise sind wir mit 3-4 Teilnehmer/innen unterwegs, und ALLE haben die gleiche Leidenschaft - da können wir dann an einem tollen Ort stundenlang stehen, und keiner beschwert sich! Ich stehe Dir mit Rat und Tat zur Seite - und das Beste: Du musst noch nicht mal Filter kaufen, die kann kann ich Dir für die Reise leihen. Dazu aber später mehr!
Erst mal das Wichtigste im Überblick:
Welche verschiedene Filter gibt es für die Fotografie?
Die gängigsten 3 Arten von Filtern:
1. Schraubfilter
2. Steckfilter (bzw Einschubfilter)
3. Magnetische Filter
Egal welches System: Zu beachten ist, dass es bei Graufiltern unterschiedliche Stärken gibt, die jeweils unterschiedlich viel Licht schlucken. Die gängigsten Varianten sind ND8, ND64 und ND1000 Filter (manchmal auch als x8, x64 oder x1000 bezeichnet).
Die Zahl am Ende gibt Aufschluss über die Stärke, bzw. wie viel Licht geschluckt wird. ND64 beispielsweise verlängert die Belichtungszeit um den Faktor 64, ND1000 um den Faktor 1000 usw.
Wenn man ein Set mit den 3 Stärken kauft, ist man gut ausgestattet und kann sogar alle Filter miteinander kombinieren.
1. Die Schraubfilter
Ich hatte die ersten Jahre die Schraubfilter von Haida - an denen habe ich auch nichts auszusetzen, Preis-Leistungs-Verhältnis ist super!
"Glasscheiben" in rund, mit Metallgewinde. Die schraubt man einfach vorne an das Gewinde des Objektives.
Aaaaber: Die Schrauberei nervt irgendwann.
Die Filter gibt in verschiedenen Stärken: Wenn Du den stärksten Filter vorne dran hast, hat die Kamera in der Regel Schwierigkeiten zu fokussieren. (weil der Filter sehr dunkel getönt ist -> damit weniger Licht hindurchkommt -> weil wir ja längere Zeit belichten möchten)
Weil der so dunkel ist, siehst Du auch nichts, wenn Du den Bildausschnitt verändern möchtest.
Jetzt stelle Dir vor, Du stehst bei 0 Grad und eisigem Wind an den Klippen,
Du hast die Kamera aufs Stativ gesetzt, Bildausschnitt ist gesetzt, Fokus sitzt, dann machst du das Bild. Nun möchtest Du einen anderen Bildschnitt (etwas, was man ja sehr sehr häufig ändert bei einer tollen Location).
Du musst also mit eingefrorenen Fingern den Filter wieder abschrauben, diesen dann irgendwo in der Jackentasche verstauen, erst aufpassen, dass der nicht runter fällt auf die Steine knallt und zerbricht, und zweitens, dass du keine Fettfinger auf dem Glas hinterlässt (Da bin ich Profi drin 😜😅).
Dann richtest Du wieder alles ein, schraubst den Filter mit den kalten Händen wieder drauf, musst wieder aufpassen, dass Du das Gewinde auch wirklich getroffen hast, sonst segelt er runter. Nach dem Foto wieder das gleiche Spiel.
Du erkennst die Problematik?! 😅
2. Die Steckfilter
Also hatte ich mir nach 1-2 Jahren die Steckfilter gekauft!
Da schraubt man eine viereckige Halterung an das Gewinde des Objektivs und kann dann bis zu drei Filter reinschieben. Die sind rechteckig (oder auch quadratisch), ohne Rand, also wie Glas-Scheiben.
Mega praktisch! (dachte ich 🫤).
Handhabung geht auch mit Handschuhen.
Jemand hatte mir voher die Formatt-Filter empfohlen.
Ich habe allerdings den Fehler gemacht und das allergünstigste Set gekauft. Wie immer gilt auch bei den Filtern: Wer billig kauft, kauft zweimal (ist nicht immer die Wahrheit, aber auch dazu später mehr).
Es gibt bestimmt auch gute von Formatt, aber von denen damals war ich überhaupt nicht überzeugt - aber naja, sieh selbst.
Ich habe sie extra für unseren Norwegen-Roadtrip gekauft, habe sie auf dem Weg in den Norden dann in Dänemark einmal ausprobiert und war super enttäuscht. Nach einem Foto am Strand war das Glas direkt total verschmiert durch das Salzwasser. Meine Schraubfilter habe ich sonst immer mit einem Brillenputztuch gereinigt, hier hat selbst das nicht wirklich was gebracht, man schiebt den Schleier nur hin und her. (Klar, zuhause kann man die dann mit Spüli sauber machen, nutzt aber unterwegs nichts).
Das Schlimmste sind allerdings die Verfärbungen. Es gibt einen ganz heftigen pink/lila-Farbstich (der mag vielleicht jetzt erst mal toll aussehen, entspricht aber nicht der Wahrheit. Wenn ich das so pink möchte, würde ich das nachträglich in der Bildbearbeitung machen, aber das möchte ich trotzdem selbst bestimmen). Meine Schraubfilter haben auch einen minimalen Farbstich verursacht, aber bei weitem nicht in dem Ausmaß.
Das Bild mit Filter:
Das Bild ohne Filter:
Beide Bilder sind komplett unbearbeitet.
Danach habe ich mir die Steckfilter von Haida gekauft, und bis dato war ich eigentlich sehr glücklich
damit.
Das einzige Problem: Die sind sehr empfindlich. Das sind halt einfach Glasscheiben. Und wenn Du etwas tollpatschig bist wie ich - naja dann musst Du Dir halt öfter mal Scheiben nachkaufen 😅
Am Wasserfall in Island wollte ich die Scheibe in die Halterung einschieben - lag etwas daneben und zack, auf dem Boden zerdeppert.
In Norwegen auf den Lofoten wollte ich 2 Scheiben gleichzeitig nutzen - eigentlich kein Problem, aber da war die Spannung in der Halterung zu groß, so dass ein Filter gerissen ist. In Irland hole ich die Scheibe aus der Filtertasche - und ein Windstoß ist so heftig, dass er mir die Scheibe aus der Hand reißt und sie die Klippen hinter segelt...In Schottland wollte ich unseren Hund vor einer alten Burg fotografieren. Legte mich dafür auf den Boden - leider hatte ich die Filtertasche noch an der Gürteltasche dran - so dass 2 Scheiben in der Tasche zerbrochen sind.
So könnte ich ewig weiter machen...Du erkennst mein Problem 😂
Eine Scheibe kostet jedes Mal um die 100 €. Pro Reise brauche ich jedes Mal mindestens eine neue 😅
Die für mich beste Lösung kommt gleich - aber erst mal möchte ich Dir trotzdem kurz das System der Steckfilter erklären, denn wenn Du das erste Mal Steckfilter nutzt, wirkt das System eventuell etwas kompliziert...dieses muss auf jenes geschraubt werden, dann kommt das drauf, dann wird jenes reingesteckt. Achja, und will man dazu noch einen Polfilter nutzen, muss man den zuallerst aufschrauben.
Du willst direkt zu der (für mich) besseren Lösung: Scrolle bis zu den Magnetischen Filtern 😄
Wie funktioniert also das Steckfilter-System?
Was du brauchst:
Eine Halterung für deine Steckfilter, ich habe DIESE hier. Dafür brauchst du dann einen Adapter, der kommt in das Gewinde an dem Objektiv, und hält dann die Halterung, wo die Filter reingeschoben werden. Oder Du nimmst das bereits verlinkte Komplettset, da hast Du dann alles dabei. (Aber warte mit dem Kauf - es geht auch günstiger!)
Was ich etwas kompliziert fand: Dieser Adapter für die Halterung passt nicht unbedingt auf das Gewinde Deines Objektives, weil ja viele Objektive einen anderen Durchmesser haben. Und nun kommen die sogenannten "Step-Up-Ringe" ins Spiel. Für ca. 10 € echt ein Schnäppchen.
Das sind quasi auch Adapter, bzw. Ringe, sogenannte "Stepup-Ringe" mit einem Gewinde, die du auf Dein Objektiv schrauben kannst. So kannst Du den Durchmesser des Gewindes an Deinem Objektiv verändern.
Beispiel:
Du hast ein zweites Objektiv mit einem 77 mm- Durchmesser.
Dein Filterhalter-Adapter hat aber einen Durchmesser von 82 mm. Weil Dein Weitwinkel-Objektiv, mit dem Du die Filter meistens nutzt, einen Durchmesser von 82 mm hat.
Dann schraubst Du also erst einen Stepup-Ring drauf, der erweitert das Gewinde Deines 77 mm Objektivs dann auf die 82 mm.
Danach schraubst Du den 82 mm -Adapter drauf (der hält die Halterung für die eigentlichen Filter) und dann kannst Du die Halterung "einklicken". Danach schiebst Du dann die Filter-Scheibe in die Halterung.
Klingt recht kompliziert- aber wenn man es mal gemacht hat, geht es. Ich glaube ich muss dazu mal ein Video machen, wenn etwas Zeit ist 😄
Das ist (eigentlich) ein geniales System! Hast Du ein Bild gemacht und möchtest den Bildausschnitt etwas ändern - siehst aber wegen dem dunklen Filter nichts - nimmst du den Filter in Sekundenbruchteilen ab, setzt den neuen Ausschnitt, fokussierst neu - und setzt den Filter genau so schnell wieder drauf. (Da gibt es einen kleinen Knopf, mit dem löst man den Filter).
Was jetzt aber noch hinzu kommt: Es gibt auch sogenannte "Polfilter". Diesen Polfilter benutze ich mittlerweile sehr häufig - der nimmt Spiegelungen aus dem Wasser raus und lässt Farben satter erscheinen. Das ist aber ein anderes Thema. Du musst nur so viel wissen: Der Polfilter muss bei bestimmten Lichteinfall immer gedreht werden, damit Du diesen Effekt bekommst.
Dies geht mit den Einschub- bzw. Steck-Filtern nicht. Da gibt es dann einen ganz schmalen Polfilter mit Schraubgewinde zu kaufen, den Du als allererstes draufschraubst, vor den Adaptern und Halterungen. Wenn Du also den Polfilter nutzen willst, bist Du wieder am Schrauben 🤪
Portugal - Canon 5DMK3 - Canon 16-35 mm 2.8 | F 13 | 25 s | ISO 100 | 16 mm
3. Die magnetischen Filter
Jetzt kommen wir endlich zu der Lösung, die für mich am besten funktioniert! 🤩
Die magnetischen Graufilter sind recht neu am Markt (je nachdem, wann Du das hier liest natürlich).
Diese sehen 1:1 aus wie die Schraubfilter - allerdings mit dem großen Unterschied, dass sie kein Schraubgewinde haben, sondern einen magnetischen Ring.
Das funktioniert folgendermaßen:
Dein Objektiv-Gewinde ist logischerweise nicht magnetisch, also kommen wir auch hier nicht ohne Adapter aus. Der ist aber beispielsweise in dem Set von Rollei direkt dabei und muss nicht extra gekauft werden. Und hallo, wie günstig sind die bitte?!
Hier gilt auch: Du kaufst die Filter samt Adapter in größtmöglichem Umfang, also 82 mm. Denn so kannst Du die auch für alle zukünftigen Objektive, egal welcher Größe, dann später nutzen.
Der Adapter hat ein Gewinde und ist magnetisch - d.h. Du schraubst den auf dein Objektiv, und die Filter halten nun von ganz allein da dran 🙌
Das ist sooo eine Erleicherung! Nichts mehr Schrauben oder Schieben, das Ab-und-Dran ist nun so einfach!
Wenn Du auch hier wieder ein Objektiv nutzt, welches nicht die 82 mm Durchmesser hat, kannst du dir entweder einen magnetischen Adapter in der richtigen Größe kaufen (also von 77 auf 82 mm beispielsweise). Oder Du kaufst Dir einfach die oben schon empfohlenen Stepup-Ringe, da hast Du alle Größen abgedeckt. Die sind nicht magnetisch, aber auf diesen kommt dann einfach zum
Schluss der magnetische 82mm - Adapter. Also echt easy.
Der Magnetismus ist stark genug, dass Du keine Angst haben musst, dass der Filter abfällt. Aber auch leicht genug, dass Du ihn gut ab bekommst, denn durch Riffelungen am Rand hast Du einen guten Grip beim Anfassen.
Bei dem Set sind ebenfalls 2 magnetische Deckel dabei, dh. drei Graufilter in verschiedenen Stärken, ein Polfilter, und oben und unten ein Metalldeckel. Alles hält magnetisch zusammen, also draufsetzen - bzw. drauflegen in meinem Fall 😂
- fallenlassen, quetschen im Rucksack; alles kein Problem mehr!
Sie sind wesentlich handlicher von der Größe her, passen gut in den Rucksack und in die Jackentasche.
Mir ist auf der letzten Reise in Norwegen auch ein Filter (ohne die Deckel) auf den Asphalt geknallt - und heile geblieben. (wahrscheinlich sähe das anders aus, wenn er mit dem Glas auf einem spitzen Stein gelandet wäre, dazu kann ich leider - ähm zum Glück! - noch nichts berichten. Die Betonung liegt auf "noch" 😂
Ein weiterer großer Vorteil:
In dem Set von Rollei ist gleich ein Polfilter mit dabei. Und Du weißt ja, den muss man drehen, um den Effekt zu bekommen. Ist hier kein Problem, weil Du den als allerletztes (und nicht als allererstes wie bei den Einschub-Filtern) draufschraubst. Somit freie Bahn zum Drehen und Wenden - herrlich unkompliziert 😁
Der Preis ist unschlagbar: Für das ganze Set zahlst Du aktuell nur 130 €. Nun fragst Du Dich wahrscheinlich das gleiche, was ich mich gefragt habe:
Kann das Set denn was taugen, wenn es so günstig ist? Weiter oben schrieb ich ja, wer billig kauft, kauft zwei mal. (Aber nicht immer! 😜)
Mein Gedanke war: Ich nutze sie als Leihgabe für meine Workshopteilnehmerinnen während einer Fotoreise. Für die, die keine Filter haben, zum Testen. In Norwegen, vor dem Workshop, habe ich die Filter dann selbst sehr ausgiebig testen können - und ich muss sagen, ich bin sehr überrascht gewesen, was man für diesen Preis bekommt, wirklich.
ich sehe keinen Unterschied zu meinen wesentlich teureren Einschub-Filtern.
Alle 3 Teilnehmer/innen haben sich dann anschließend tatsächlich diese Filter auch gekauft, weil sie so begeistert waren.
Was ein kleines Hindernis ist: Wenn die Filter alle zusammen "pappen": Auf den Filtern ist nur auf einer Seite in klein drauf geschrieben, um welche Filterstärke es sich handelt. Das heißt, um den gewünschten Filter aus dem Set zu bekommen, musst du diese erst einmal ein wenig drehen und lesen, welcher es nun ist.
Einfache Lösung: Ich habe mit Acrylstiften farbliche Markierungen gemacht.
Ein kleiner Nachteil trübt aber meine Freude über diese Filter trotzdem:
Die Grauverlaufsfilter lassen sich nicht mehr variieren in der Höhe.
Was sind denn nun Grauverlaufsfilter? Dazu kommen wir jetzt.
HIER kannst du übrigens mehr von den Rollei-Filtern lesen.
Island - Sony A7R4 - Sony 16-35 mm 2.8 - F 11 | 2 s | ISO 200 | 16 mm
Wozu brauche ich einen Grauverlaufsfilter?
Ich glaube dieses Problem kennt wirklich jeder.
Denn oft (bei den neuen Handys nicht mehr ganz so oft) habe ich mich bei meinem Handy darüber geärgert:
Wenn Du ein Foto machst, bei dem der Vordergrund super aussieht und gut belichtet ist, ist der Himmel total überbelichtet und ausgebrannt (sprich weiß, keine Zeichnung/Farbe mehr vorhanden).
Wenn der Himmel perfekt belichtet ist, ist der Vordergrund viel zu dunkel. Da kann die Kamera noch so teuer sein, das Problem taucht immer wieder auf, gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Man kann dieses Problem lösen, in dem man 2 (oder besser 3) Aufnahmen macht, und diese dann am PC hinterher zusammensetzt. Also eine Aufnahme etwas zu hell, eine Mittel, und eine zu dunkel, jetzt mal platt gesagt. Die kannst Du in Lightroom dann automatisch zusammen setzen lassen.
Funktioniert aber bei Langzeitbelichtungen oft nicht, weil die Wolken beim nächsten Bild dann schon wieder ganz woanders sind. Kann man dann noch "per Hand" machen, ist aber aufwendig.
Um uns genau diese Arbeit zu ersparen, gibt es die Grauverlaufsfilter.
Die sind quasi fast wie die Graufilter, aber haben einen Verlauf, wie der Name schon sagt, von Dunkelgrau zu durchsichtig. Wenn Du jetzt also eine Langzeitbelichtung am See machen möchtest, der See perfekt belichtet ist, aber der Himmel viel zu hell - setzt du nun zusätzlich zu dem Graufilter für die Langzeitbelichtung dann auch noch den Grauverlaufsfilter drauf. Der dunkelt dann den Himmel ab, und dein Bild wird perfekt 👌
Für das Einschubfilter-System brauchst du diese Verlaufsfilter.
Die magnetischen von Rollei gibt es die leider nicht im Set, sondern nur einzeln zu kaufen. Leider ist der GND 8 extrem oft ausverkauft, den nutze ich am meisten. Dann gibt es noch den GND 16, der dunkelt noch mehr ab - für meinen Geschmack ist der meist schon zu dunkel.
Hier kommen wir nun zum Nachteil der magnetischen Filter:
Im Gegensatz zu den Steckfiltern, wo Du die Kante - also wo Hell auf Dunkel trifft - selbst variieren kannst, indem Du den Einschubfilter einfach etwas weiter rein schiebst, oder wieder etwas höher raus ziehst, geht genau das bei den magnetischen Grauverlaufsfiltern nicht. Die sind ja rund, und nicht verschiebbar.
Das ist etwas ärgerlich - aber für mich haben die magnetischen Filter soooo viele Vorteile, dass ich diesen einen Nachteil in Kauf nehme.
5 wichtige Tipps für die Verwendung der Graufilter:
1. Stabiles Stativ. (wir nutzen die Filter ja, um die Belichtungszeit zu verlängern. und ohne Stativ verwackelt sonst das Bild)
2. Fokussierung nach dem Scharfstellen auf manuell stellen (meist über einen kleinen Schalter am Objektiv selbst, ansonsten geht das im Kamera-Menü)
Denn die Kamera kann oft durch den Graufilter nicht mehr viel erkennen und der Fokus eiert rum …und nicht erschrecken bei nächster Benutzung der Kamera: ich habe auch schön öfter gedacht, dass das Objektiv oder die Kamera kaputt ist, weil sie auf einmal nicht mehr fokussiert. Man sollte das beim nächsten Bild dann auch wieder umstellen 😂
3. Stelle den Bildstabilisator aus (Entweder am Objektiv oder in der Kamera selbst).Bei neueren Modellen muss man das nicht mehr zwingend - ich würde es trotzdem immer tun. Mit dem Bildstabilisator versucht die Kamera, oder das Objektiv, Bewegungen auszugleichen, die gar nicht vorhanden sind (die Kamera steht ja auf dem Stativ, und ist nicht in deinen Händen). Und dadurch kann eine leichte Unschärfe enstehen. Wenn Du ein Bild gemacht hast, zoome rein und schaue es dir genau an, sonst ärgerst Du Dich, sobald Du es zuhause am großen Bildschirm siehst.
4. Rumprobieren! Ich mache oft einfach mehrere Belichtungen mit anderen Zeiten. Denn meist kann man Rechner hinterher erst am besten beurteilen, welches das Schönste ist. Manchmal möchte ich das Wasser ganz ganz glatt haben, dann belichte ich sehr lange (ca.30 Sekunden), manchmal möchte ich aber nur ein wenig Bewegung in der sich brechenden Welle, dann belichte ich auch mal nur eine Sekunde oder sogar noch weniger. (schau Dir weiter unten die Beispielbilder an)
5. In RAW aufnehmen. Durch den Graufilter gibt es wie oben erwähnt oft einen Farbstich (nicht bei allen Filtern, aber eben oft). Bei im RAW-Format aufgenommenen Bildern kann man bei der Entwicklung super den Weißabgleich hinterher noch einstellen und den Farbstich korrigieren. Das ist auch nur ein Klick und nicht besonders aufwändig (wenn es nicht so extrem ist wie bei meinem Bespiel oben). Generell ist RAW sowieso die bessere Lösung.
6. Beim Kauf von Graufiltern immer nach dem Durchmesser des größten Objektives gehen! Denn es gibt Stepup-Ringe, damit kannst du zu große Filter auch auf kleinere Objektive schrauben. Anders herum ist das allerdings nicht möglich, dann hat man ansonsten einen schwarzen Rand auf den Bildern.
7. Wenn Du den Überblick verlierst - buche ein persönliches Coaching oder eine Fotoreise bei mir 😜 Ich verspreche Dir, danach bist Du Profi im Langzeitbelichten!
Beispiele verschieden langer Belichtungszeiten
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