Mit dem Wohnmobil auf die Färöer

 

Wusstest du, dass du auf dem Weg nach Island mit der Fähre nicht drum herum kommst, auf den Färöer Inseln zu stoppen? Diese kleine grüne Inselgruppe mitten im Atlantik haben viele gar nicht im Kopf. Als Landschaftsfotograf/in hat man aber in der Regel definitiv schon von diesem „Fotografen-Mekka“ gehört, bzw. spektakuläre Aufnahmen gesehen!


So standen die Färöer seit mindestens 10 Jahren auf unserer Reiseliste ganz oben. Aber weil man keine Haustiere mitnehmen darf, war ein Besuch lange nicht möglich. Wir hatten in dem Jahr nach Pans Tod dann also bewusst die Reise nach Island und den Färöer Inseln geplant. (In Island darf man sein Haustier wohl mitbringen, aber mit mehreren Wochen Quarantäne –kam also genau so nicht infrage).


Wir buchten die Fähre so, dass wir nach unserem Island Trip - bei dem wir wieder einen echt genialen Foto-Workshop gegeben haben - noch 14 Tage auf den Färöer hatten, bevor es wieder nach Hause ging.

„Färöer“ (färöisch: Føroyar) heißt übrigens übersetzt Schafinsel.

 

Warum sie so heißt, sieht man spätestens, wenn man dort ankommt: Es gibt 50.000 „menschliche“ Einwohner, und 80.000 der plüschigen, vierbeinigen Bewohner 🐏

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Schafe_Einwohner_Faroe_Faereer_Eysturoy_Wohnmobil_Erfahrungen

 

Die Fähre hält in Tórshavn – benannt nach dem Donnergott Thor – dort fällt direkt der süße Leuchtturm und der bunte Hafen ins Auge.

Wenn man aus Island kommt, ist man erst einmal über die Masse an Häusern geschockt. In Island steht vielleicht alle 5 km mal ein Haus, und hier landet man direkt in der Hauptstadt mit 20.000 Einwohnern. Und Tórshavn zählt damit zu den kleinsten Hauptstädten der Welt 😅


Wir besuchen als erstes das malerische Dorf „Kirkjubøur“, auf dem Weg dorthin sind wir schon hin und weg - Die atemberaubende Landschaft mit ihren sanften grünen Hügeln, immer unterbrochen von glitzernden Fjorden, die sich durch die Landschaft schneiden; es fühlt sich an, als fahren wir mitten durch ein Gemälde 😍 Spätestens jetzt haben wir unser Herz bereits an diese zauberhaften Inseln in den Weiten des Nordatlantiks verloren.


Kirkjubøur ist ein historischer Ort und begrüßt uns mit den typischen Grasdächern auf den süßen kleinen Holzhäusern, ein Färinger steht oben auf dem Häuserdach mit einem Gartenschlauch und wässert seine Wiese, hebt die Hand und grüßt uns mit einem Lächeln.


Wir erkunden die Ruinen der St.-Magnus-Kathedrale und spazieren an dem ältesten bewohnten Holzhaus der Welt vorbei – natürlich mit Grasdach ❤️

 

 

Am nächsten Tag fahren wir auf die Insel Eysturoy.

Tipp: Es gibt eine kostenlose Brücke von Streymoy nach Eysturoy, man muss nicht den Tunnel nehmen, für den man Maut bezahlen muss.

Dort gibt es einen ziemlich spektakulären Campingplatz – das ist ein ehemaliger Fußballplatz,  zwischen Meer und See schmiegt er sich an den höchsten Berg der Färöer, dem Slættaratindur. Und genau dieser Berg ist unser Ziel heute.


Als wir jedoch am Parkplatz ankommen, hat sich eine sehr dunkle Wolkenfront um den Gipfel herum gelegt. Wie gut, dass wir Toilette und Kühlschrank dabei haben, wir machen es uns einfach auf dem Parkplatz gemütlich und warten ab.

 

 

Land of Maybe

 

Wusstest du, dass die Färöer auch „The Land of Maybe“ genannt werden?

Da man aufgrund des wechselhaften Wetters einfach sehr schlecht planen kann.

 

Fährt die Fähre morgen nach Mykines? Maybe. Können wir heute auf den Slættaratindur? Maybe.

Man kann hier an nur einem Tag mitunter alle vier Jahreszeiten erleben.


Alles Warten nützt aber nix – am Berg will es einfach nicht aufklaren und am Nachmittag machen wir uns auf den Weg in das malerische Dorf Gjógv. Aber nicht, ohne vorher in der Kommune Funnings die Funnings Kirkja zu bestaunen, eine Holz-Kirche in wunderwunderschöner Lage – mit Grasdach, was auch sonst. (Insgeheim überlegen wir schon, wie wir den Schwiegereltern, die mit uns im Haus wohnen, so ein Grasdach schmackhaft machen können). Das sieht so samtig aus, da möchte ich direkt mit der Hand drüber streichen 😍 und schön muckelig warm ists drinnen bestimmt auch!

 

Gjógvs Gassen sind dagegen sehr schmal - wir empfehlen bei einem Besuch, das Wohnmobil außerhalb des Dorfes zu parken. Ansonsten wird es sehr, sehr eng. Mike hat mich eventuell ein kleines bisschen verflucht, als er durch die viel zu engen Gassen rückwärts musste 😅

 

 

 

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Funnings Kirkja
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Neugierige Nachbarn auf dem Weg nach Gjogv
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Gjogv

 

Den restlichen Tag verbrachten wir damit, weiter die Insel Eysturoy zu erkunden.

 

Idyllische Dörfer in den kleinen Tälern zwischen beeindruckenden Bergkulissen, zarte gelbe Butterblumen wiegen sich im Wind vor den Holzhütten mit den süßen Grasdächern, auf denen sogar hier und da mal ein Schaf fürs Mähen sorgt.

Zeitweise fährt man durch dicke Wolken die Serpentinen hoch, bis sich dann auf einmal die Sonne durchbricht und sich ein fantastischer Ausblick auf den Atlantik auftut, inklusive leuchtendem Regenbogen – Diese Schönheit der Färöer ist von solch unvergleichlicher Art, dass es uns einfach schwerfällt, das in Worte zu fassen. Wir sind so dankbar, hier auf diesem Fleckchen Erde, was aus Vulkanen mitten im Nirgendwo im Atlantik entstanden ist, zu sein.

Egal wo man sich auf den Färöer befindet – man ist nie weiter als 5 km von der Küste entfernt.


Abends trudeln wir auf dem besagten Campingplatz aka Fußballplatz ein. Fühlt sich merkwürdig an, mit dem Wohnmobil auf einem Fußballplatz mit Kunstrasen zu stehen. Da es jetzt gerade noch trocken ist, lassen wir direkt die Drohne steigen, um die spektakulären Aufnahmen von diesem Platz hier zu machen, die man überall im Netz sieht. Man sieht aber schon, wie der Regen naht. Hat sich gelohnt, oder?

 

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Der ziemlich abgefahrene Campingplatz

 

Wir sind übrigens die, die quer parken 😄

 

Am nächsten Morgen kommen wir mit dem Besitzer Jógvan ins Gespräch, und dieses Gespräch hat bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Er betreibt diesen Campingplatz eigentlich nur nebenbei, er ist nämlich Lehrer für Mathematik, Physik und Sport. Und nicht nur das – er ist auch noch Schäfer und besitzt 178 Schafe, berichtet er schmunzelnd. Diese tummeln sich übrigens gerade auf dem Slættaratindur, dem Berg, den wir heute besteigen wollten.


Wir stellen ihm die Frage, die wir super gerne stellen, wenn wir ein Land bereisen;
Warum lebt er so gerne hier? Denn dass er das tut, das merken wir.
„Zumindest nicht aufgrund des Wetters“, lacht er.
„Es ist so sicher hier! Und die Menschen sind toll hier. Es ist eine große Gemeinde, es fühlt sich an wie eine riesige Familie. Der Zusammenhalt ist einfach unübertroffen. Wir fahren in den Urlaub, und die Türen des Hauses bleiben einfach offen. Unsere vier Kinder können überall alleine hin.“


Wir schauen ihn an, während er uns das erzählt, und spüren diese Wärme, diese Herzlichkeit. Wir spüren, dass wir uns hier ganz bestimmt genauso wohl fühlen würden.

 

 

 

Wie er auf die Idee gekommen ist, aus dem Fußballplatz einen Campingplatz zu machen, fragen wir ihn.

 

Die Idee hatte er vor einigen Jahren schon, als er Bürgermeister war, antwortet er.

Als wir schmunzeln, hebt er entschuldigend die Arme und lacht „Ich habe halt gerne viel zu tun!“.

 

Einzig das Wetter hier ist schwierig, im Winter kommen teilweise richtig große Steine aus dem Meer vom Wind hier her geweht – er deutet auf einige große Steine am Rand des Stellplatzes, und wir schauen ziemlich ungläubig die großen Klötze an. Gedanklich verabschieden uns gerade von der Idee, hier den Winter zu verbringen 😅

Deswegen hat er den Platz meistens nur von Mai bis Mitte Oktober geöffnet, aber so genau kann man das halt nie sagen.

 

 

 

 

Mike und ich schauen uns an und sagen im Chor „Land of Maybe“!


Eine Frage möchten wir ihm unbedingt stellen, und ich rutsche schon ganz nervös hin und her. Das ist nämlich eine sehr unangenehme Frage.


Nach kurzem Zögern fragen wir ihn nach der Jagd auf die Grindwale, die alljährlich auf den Faröer Inseln stattfindet. Am Ende sind wir unheimlich dankbar, dass wir gefragt haben. Über Social Media haben uns einige Leute geschrieben, und gefragt, wie wir denn auf die Färöer Inseln fahren können, und die Waljagd dort unterstützen, sie würden niemals einen Fuß hier her setzen.
Das hat uns wirklich sehr traurig gemacht. Wir haben die Färinger als unheimlich freundliche, liebenswerte Menschen kennen gelernt, und das passt einfach nicht zusammen.


Jógvan hat scheinbar schon mit dieser Frage gerechnet, und erklärt folgendes:
„Vorab muss ich sagen, die Waljagd findet nur wenige Male im Jahr statt, und es werden nur die Grindwale gejagt, die nicht vom Aussterben bedroht sind. Das Walfleisch ist sehr wichtig für die Färinger, das Leben hier ist teuer, und mit 100 kg Walfleisch kommt man sehr sehr lange hin. Es sieht im ersten Moment brutal aus, wenn die Wale an den Strand getrieben und getötet werden, aber jeder Wal wird in Gänze verarbeitet, und alles Fleisch wird komplett unter den Färingern aufgeteilt. Kein Stück Fleisch wird kommerziell verkauft (wie z.B. das Walfleisch aus Norwegen, Island oder Japan – Anmerkung von mir). Einzig, wenn dabei mal ein Boot kaputt geht, wird ein Wal verkauft, um den Schaden wieder auszugleichen.
Wenn wir uns Kuhfleisch kommen lassen würden, was dann oft aus Australien oder sonst wo stammt, was mit der Fähre viele tausende Kilometer hierher transportiert wird, ist das auf Sicht für die Umwelt wesentlich schlechter“.


Wir stimmen ihm zu. Unsere Meinung: Lieber ein Tier essen, was sein ganzes Leben glücklich frei im Meer zugebracht hat, als ein Tier aus der Massentierhaltung, was sein ganzes Leben in einem fensterlosen Stall zubringt und sich nicht mal um die eigene Achse drehen kann.
(Wenn dich das Thema Waljagd interessiert, HIER haben wir einige Infos zusammen getragen)
Wir danken ihm für seine Ehrlichkeit dem Thema gegenüber und fühlen uns gleich viel besser. Sinnloses Abschlachten, wie es in den Medien fast immer dargestellt wird, hätten wir den sympathischen Färingern nicht zugetraut, die so sehr mit ihrer Heimat verbunden sind.

"Sheepview"

 

„Jetzt erzähle ich euch etwas Lustiges zum Schluss“, sagt er. „Google wollte früher

nicht zu uns kommen, um für Google Maps die Streetview zu erstellen. Wir wären viel zu klein dafür. Kurzerhand haben wir „Sheepview“ erfunden – wir haben unseren Schafen Kameras auf den Rücken geschnallt, und man konnte ihnen live „über die Schulter schauen“.


Mittlerweile hat Google doch eingesehen, dass die Färöer viel zu interessant sind, um sie bei Google Streetview einfach weg zu lassen, aber einige Schafe kann man im Internet immer noch beobachten. Humor haben die Färinger also definitiv auch!

 


 

Der nächste Tag ist so windig und regnerisch, dass wir beschließen, einen „Office-Tag“ einzulegen und liegen gebliebene Arbeiten erledigen.

 

Der übernächste Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und warmen 17 Grad. 17 Grad sind übrigens das höchste der Gefühle auf den Färöer – im Sommer herrscht hier durchschnittlich eine Temperatur von 13 Grad, und der frische Wind tut sein Übriges. Dafür wird es mit 3 Grad im Winter aber auch nie so richtig doll kalt.

 

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Von der Insel Eysturoy fahren wir über Streymoy auf die Insel Vágar. Hier besuchen wir den größten See der Färöer, den Leitisvatn. Wir haben faszinierende Fotos von diesem Ort gesehen; eine riesige Klippe, darunter das tosende Meer, darüber der See, der wirkt, als ob er über dem Meer schwebt. Da müssen wir natürlich hin! Dies ist auch fast der einzige Ort, an dem man Eintritt zahlen muss. Die Klippen befinden sich auf Privatgelände, und die Wege dorthin werden aktuell ausgebaut.

Gerade als wir am Parkplatz ankommen, zieht es wieder zu 🙈

 

Aber direkt vom Parkplatz aus können wir auf die Pferdekoppel sehen. In diesem Moment klart es ein wenig auf, so dass die Felsnadel im Hintergrund aus den Woken blitzt - da stellt sich das Pony genau auf diesen kleinen Hügel und hebt den Kopf - und tatsächlich hatte ich gerade die Kamera zur Hand und das Tele drauf! Genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort! 😍

 

Mike muss eh arbeiten – also will ich alleine los ziehen.

Gerade als ich beschließe, erst einmal abzuwarten wohin sich die Wolkenwand bewegt und noch nicht zu gehen, klart es wieder auf. Ich ziehe die Schuhe und Jacke also doch wieder an, und rate mal – genau! es zieht wieder zu 😆

Aber wenn der Wechsel so bleibt, ist das auch kein Problem, dann habe ich auf jeden Fall zwischendurch einen schönen Ausblick. Ich zahle die 200 Kronen (ca. 27€) und laufe los. Nach fast 45 Minuten habe ich die Klippen erreicht, und natürlich - es zieht wieder zu 😂

 

Ich lasse mich davon nicht entmutigen und mache mich auf den Weg hoch. Zwischendurch muss ich immer wieder anhalten und Fotos machen, was für eine grandiose Aussicht! Trotz der Wolken, die sich immer wieder an den Klippen vorbei schieben und die Sicht auf den See versperren, das verleiht dem ganzen so ein mystisches Aussehen, echt fantastisch! Während ich die Aussicht genieße und mit dem Stativ ein „Selfie“ mache, fängt es leise zu tröpfeln an. Dann wird es immer mehr und mehr, so dass ich dann doch recht hektisch das Regencape überwerfe, so dass ich auf dem Rückweg nicht komplett durchnässt bin. Allerdings hätte ich das schon früher machen sollen, denn ich bin schon ziemlich nass. Aber egal, der Eintritt war teuer, und ich warte dann bestimmt noch gut eine Stunde darauf, dass der Regen aufhört, weil ich noch zu dem Wasserfall am Ende des Sees wollte, aber ich habe kein Glück.


Das Mädel am Kassenhäuschen guckt mich mitleidig an, als ich die 45 Minuten zurück durch den Regen dann trotz Regencape ziemlich begossen dort ankomme. Ich entschließe mich kurzerhand dafür, es am nächsten Tag noch einmal zu versuchen, denn ich wollte UNBEDINGT noch dieses eine Foto vom Wasserfall haben. Koste es, was es wolle. Im wahrsten Sinne des Wortes 😜


Am nächsten Tag haben wir wieder strahlenden Sonnenschein und hübsche Schäfchenwolken. Mike hat nach meiner Regen-Erfahrung keine Lust mitzukommen, also komme ich alleine am Kassenhäuschen an, und die junge Frau ist verwundert, dass ich schon wieder da bin. Wir kommen ins Gespräch und Bjort erzählt, dass sie während ihres Studiums in Aarhus in Dänemark hier für 3-4 Wochen im Jahr jobbt. Sie berichtet weiter, dass die Färinger sehr von dem Skandinavien-Pakt profitieren, und so können sie überall in Skandinavien studieren. Die meisten studieren allerdings in Dänemark, weil es dort einfach die beste Verbindung zu den Färöer gibt. Sie studiert Chemical Ingenieur Feed Technology, und ist in einem Jahr fertig.

 

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Bjort

Natürlich frage ich sie auch, ob sie gerne hier lebt und wo sie gerne leben würde, wenn Geld keine Rolle spielt, und wo sie gerne mal hinreisen möchte.
Sie schmunzelt und fragt; „Dürfte ich denn weiterhin reisen? Dann würde ich niemals hier wegziehen!“ Und natürlich fragen wir sie auch nach dem Warum: „Wir Färinger haben eine tiefe Verbundenheit zu unserer Heimat und sind sehr stolz auf unsere Herkunft. Wenn wir weg sind, haben wir immer Heimweh. Es lässt sich schlecht beschreiben, aber der Zusammenhalt hier auf den Inseln ist einfach toll. Jeder kennt jeden, und wenn jemand jemanden nicht kennt, kennt er immerhin jemanden, der ihn kennt.“

Urlaub machen möchte sie gerne in Bayern und in der Schweiz, denn die Berge haben es ihr angetan. Ich hätte eigentlich mit einer anderen Antwort gerechnet, wenn man in einem so kalten (und bergigen) Land lebt;

Malediven, Seychellen oder so etwas?!  😄

Etwas später verabschiede ich mich von ihr und mache mich auf dem Weg zum Wasserfall. Nicht, dass ich wieder Pech habe und das Wetter umschlägt 🤪 Doch die ganze Zeit ist mir das Wetter hold und ich habe eine fantastische Aussicht! Es hat sich in jedem Fall gelohnt, noch einmal hier her zu laufen, auch wenn es etwas teuer war. Allerdings ist auf den Färöer allgemein eigentlich sonst alles kostenlos, dass ich das gerne zahle.

 

Der Legende nach wurden über diese 150 Meter tiefen Klippen namens Trælanípa

die irischen Sklaven runter geworfen, die nicht mehr arbeiten konnten. Echte Belege gibt es dazu aber nicht. Sehr gruselige Vorstellung, oder? 😧

 

(Auf dem zweiten Bild siehst du mich an der Klippe stehen - links im Bild. Nur mal so für den Größenvergleich!)

 

Die nächsten Tage verbringen wir eigentlich nur damit, über die Inseln von Dorf zu Dorf zu fahren und zu staunen.

 

Wie kann eine Gegend bitte so unfassbar schön sein?

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Sandavagur Kirkja

Mike fährt und hört eigentlich die ganze Zeit vom Nachbarsitz: „Ooooh, schau mal da! Oooh, ist das schööön!“

Spätestens da keimte der Gedanke in mir auf, hier eine Fotoreise anzubieten.

 

Ist vielleicht nicht ganz uneigennützig, denn ich habe mich innerhalb weniger Tage so so sehr in diese grünen kleinen Inseln verliebt 😍

So sehr, dass ich jetzt schon traurig bin, wenn wir in anderthalb Wochen abreisen müssen. So sehr, dass ich schon ein bisschen Pipi in den Augen habe bei dem Gedanken 🥺
Aber mit dem Gedanken daran, dass ich wieder komme, geht es mir dann etwas besser! 😅❤️


Wir halten in Sandavágur, um uns die wunderhübsche Sandavágs Kirkja anzuschauen.

Aus einem besonderen Winkel kann ich ein tolles Foto inklusive Spieglung machen. Das rote Dach macht sich besonders gut auf dem Bild! Wobei ich ja doch ein Fan der Grasdächer bleibe ❤️

 

 

Wir fahren durch Bøur, wo man über die urigen Holzhütten in den gelben Blütenwiesen einen grandiosen Blick auf beeindruckende Felsformationen "Drangarnir" und "Tindhólmur" hat. Dazu noch dieser beeindruckende Himmel!

 

Rechts siehst du die Insel Tindholmur - die Spitzen heißen Ytsti, Arni, Lítli, Breiði und Bogni (Äußerster, Adler, Kleiner, Breiter und Gebogener).

Drangarnir (links) heißt direkt übersetzt „Die Meeresstapel“. Die bekannteste und größte Felsformation heißt Stóri Drangur oder „Großer Meeresstapel“. Der kleinere heißt Lítli Drangur oder „Kleiner Meeresstapel“.
Wenn man aus einem anderen Winkel schaut, sieht man, dass der eine ein Felsentor bildet...soooo fotogen 😍

 

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Bøur
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Rechts die Insel Tindholmur
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Drangarnir mit dem Felsentor

 

 

Dann geht es weiter zu dem berühmten Múlafossur. Wir haben selten so etwas Magisches gesehen; Der Wasserfall stürzt über die hohe Klippe in den Atlantik, dahinter die grünen Berge, die sich in den Wolken verlieren, und das malerische Dorf Gásadalur, was sich zwischen die Hügel schmiegt.
Schafe grasen direkt links neben uns, und ein Puffin landet auf der rechten Seite. Einfach nur Wow! 😍

 

Das Einzige, was uns abhält hier direkt eine Holzhütte mit Grasdach zu kaufen und her zu ziehen, ist das kalte Wetter im Sommer. (und das Hundekind, was bald wieder bei uns einziehen soll 🥰)

Ansonsten würden uns keine 10 Pferde davon abbringen.

Weiterer Pluspunkt: Die Färöer sind einige der wenigen Orte auf der ganzen Welt, wo es keine Mücken gibt. Das ist ja sensationell, oder?

Aber auch kein Wunder, bei dem Wind 😜

Unser Fazit

 

Unberührte Natur, atemberaubende Küstenpfade, verträumte, charmante Dörfer, viel Ruhe und Abgeschiedenheit… Die Färöer sind so ein magischer Ort, der uns mit seiner atemberaubenden Natur, seiner reichen Kultur und der herzlichen Gastfreundschaft seiner Einwohnerinnen und Einwohner verzaubert.

Zwei Wochen reichen einfach kaum aus, um all die Schönheit und Faszination der Inseln zu erfassen, aber es ist auf jeden Fall genug Zeit, um sich in ihre einzigartige Atmosphäre zu verlieben, so wie wir. Voller wunderbarer Erinnerungen im Herzen an eine unvergessliche, viel zu kurze Zeit auf den Färöer-Inseln, machen w

ir uns auf den Rückweg. Immer mit dem Gedanken, dass wir bald wieder kommen ❤️

 

Fotoreise zu den Färöer Inseln

 

Du hast nun Lust bekommen, uns auf unserer Fotoreise auf die Färöer zu begleiten? Mal ohne genervtem Partner unterwegs sein, der keine Lust mehr hat ständig auf dich zu warten während du fotografierst, das kennen wir glaub ich ALLE 😝

Wir nehmen dich mit zu den tollsten Fotospots, mit gaaaanz viel Zeit, dich fotografisch auszutoben! Währenddessen erkläre ich, wie meine Bilder entstehen, du kannst mir beim Fotografieren über die Schulter schauen und mich mit Fragen löchern!

Wir ziehen in einer kleinen Gruppe (maximal 4-6 Personen) los, ich erkläre dir, wie du aus dem Automatikmodus raus kommt, wie Blende, ISO und Belichtungszeit sich beeinflussen und du alle Parameter in den Griff bekommst und endlich weißt, was du für Rädchen drehen musst 😊

 

Interesse?

Du möchtest dir alle entstandenen Bilder anschauen - Zur Galerie!

 

Falls Du Fragen hast bezüglich der Fährfahrt - dazu kommt ein extra Blogbeitrag. Du darfst uns aber auch gerne deine Frage jetzt schon fragen ☺️

 

 

 

Faeroeer_Faroe_islands_Wohnmobil_erfahrungen_Vagar_Mulafossur_Dorf_Gasadalur
Múlafossur

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Kommentare: 1
  • #1

    Katrin (nordlandverliebt) (Montag, 08 April 2024 11:21)

    Sehr schöner Artikel, liebe Juli!
    Aber wir wollten doch über diese wundervollen Insel schweigen � damit sie noch lange so einsam bleiben � …