Teil 2
27.09.17 | Tag 6
Wir fahren erst einmal die Hauptstraße Richtung Bergen hoch und ich bin mega geflasht von der Landschaft. Überall Berge und Seen, wahnsinnig schön! (und das auf der Hauptstraße, wie genial wird das denn außerhalb werden?!) Mike fährt, ich schaue mit großen Augen aus dem Fenster.
Ich bin so unglaublich dankbar hier in Norwegen zu sein, dass ich sogar Tränen in den Augen habe –ja, ich bin echt nah am Wasser gebaut – aber mir wird bewusst, wie unglaublich wichtig es ist, Zeit für Erlebnisse und schöne Momente zu haben. Was bringt es, das neueste Iphone zu haben, das größte Haus, das dickste Auto…?
Mit in den Tod kann man so was nicht nehmen. Es gibt dieses bekannte Zitat: Später bereut man die Dinge, die man NICHT getan hat.
Für uns war diese Reise finanziell eigentlich nicht drin; wir haben jetzt gerade das Haus gekauft in dem unser ganzes Geld steckt und eigentlich noch viel mehr, als ursprünglich geplant. Und es ist noch lange nicht fertig. Allerdings waren wir schon letztes Jahr nicht im Urlaub und der ganze Haus-Sanierungsstress war richtig schlimm, so dass wir jetzt einfach unsere Ersparnisse auf den Kopf hauen. Man lebt nur einmal ;-) In 20 Jahren werden wir nicht sagen: Ach, zum Glück haben wir damals den Dachboden ausgebaut und die Treppe neu gemacht. Wir werden sagen:
Weißt du noch, damals in Norwegen, was eine geile Zeit, was haben wir da alles gesehen!
Früher habe ich immer extrem gespart an so was. Ich hatte mir lieber ein neues Objektiv gekauft als in den Urlaub zu fahren. Für mich war es unvorstellbar 2000 € und mehr für einen Urlaub ausgeben. Ich war der Meinung: für so viel Geld kauft man sich ein paar schöne Tage, von einem neuen Objektiv habe ich mehrere Jahre was. Das ist aber total falsch, wirklich. Schöne, unvergessliche Momente, an die man sich sein ganzes Leben erinnert, das ist es was zählt.
Ich war immer auf Sicherheit bedacht. Sicherer Job, „sichere“ Urlaubstage, „sicheres“ Zuhause mit der Eigentumswohnung. Ich mochte meine festen Arbeitszeiten und die beiden freien Tage am Wochenende.
Und dann kam Mike.
Er hat meine Welt auf den Kopf gestellt und ich habe festgestellt,
dass sie so rum viel besser aussieht! :-)
Er hat mich in allem unterstützt, mehr an mich geglaubt als ich selbst, er hat mich dazu gebracht mich als Fotografin selbstständig zu machen. Hat mir gezeigt, dass man unabhängig leben kann und vor allem sein Leben selbst gestalten kann. Man ist seines eigenen Glückes Schmied!
So, nun wieder zurück! Mike will noch einige Kilometer fahren. Das Wetter ist nicht so toll und wir fahren Richtung Bergen. Preikestolen ist unser erstes Ziel.
Wir fahren bestimmt rund 250 km, und da wir die Hauptstraße über Land fahren, dauert das recht lang. Eigentlich wollten wir vor Einbruch der Dunkelheit einen Platz für die Nacht suchen, allerdings wurde es so schnell dunkel und wir waren mitten in einer Stadt, wo wir wie blöde rumgesucht haben.
Wir wollten gern ans Meer, aber nachdem wir 3 Mal in einem Industriegebiet gelandet sind (wo ist denn die ganze Landschaft hin?!) haben wir uns einfach an einen Rastplatz gestellt.
kraaaauleeeeeen....
28.09.17 | Tag 7
Morgens stellte sich der Rastplatz als gar nicht so schlecht raus! Klar, nicht der allerschönste Platz, aber wir stehen im Grünen, Toiletten neben uns und haben sogar Meerblick!
Jaaaaa, der Hund soll nicht betteln. Aber guck doch mal, wie süß der guckt!!!
Und los geht’s zum Preikestolen! Mike ist ja nicht so fürs Wandern, aber hier in Norwegen hat er mir versprochen, dass wir dies öfter tun.
Wir fahren von Stavanger nach Tau mit der Fähre (umgerechnet 50€, hui!), währendessen google ich ein wenig rum und lese, dass eine Wanderung zur Trolltunga 10-12 Std dauert. Ok – dazu bekomme ich
Mike nicht :-D
Kjerag ist leider auch raus, da liegt schon so hoch Schnee, da gibt’s kein Durchkommen.
Also ab zum Preikestolen!
Fast da, fahren wir an einem Campingplatz vorbei und direkt danach an einem Schild, dass das Campen für die nächsten 3 km verboten ist. Kurz danach kommt ein kleiner Parkplatz der uns ganz gut gefiel, wo wir eventuell über Nacht bleiben könnten. Zwar innerhalb der 3 km, aber das ist uns egal, außerhalb der Saison wird das wohl keiner kontrollieren.
Wir kommen oben am Parkplatz an, dieser kostet 200 NOK, umgerechnet ca. 23 €. Neee, die sparen wir uns, wir stellen uns auf den Parkplatz von dem Hotel. Es steht zwar, dass dort nur Restaurant- oder Hotelgäste parken dürfen, aber das ist das Schöne an der Nebensaison: Es interessiert keinen :-)
Mike verflucht mich gerade, weil ich ihm gesagt habe, die Wanderung dort hin dauert 2 Std. Er har verstanden, dass der komplette Weg 2 Stunden dauert. Und ich hatte mich schon gewundert, dass er sich gar nicht beschwert :-D
15:15 Uhr, wir packen Proviant, Taschenlampe und Regenjacken ein. Ich hatte kurz überlegt, ob ich mein Stativ auch mitnehmen soll, entscheide mich aber dagegen. Zum Glück, wie ich später feststellen werde!
Wir haben allerschönsten Sonnenschein und angenehme 18-20 Grad. Der „Weg“ hoch besteht eigentlich nur aus großen Steinen, und ist echt mega anstrengend. Gerade ich mit meinen 1,60 m habe ja nicht die allerlängsten Beine, wenn man dann von Stein zu Stein springen muss, und das teilweise echt steil bergauf, mannomann. Im Internet habe ich gelesen, die Wanderung wäre „leicht bis mittelsschwer“. Dann will ich gar nicht wissen, was schwer heißt!!!
Pan war fröhlich unterwegs und hatte richtig Spaß. Eigentlich sollen Hunde nur an der Leine gehen, aber das war echt zu anstrengend, wir haben ihn hinterher (an ungefährlichen Stellen) ohne laufen lassen.
Man sollte sich für die Wanderung echt mehr Zeit nehmen, wir waren ein wenig in Eile, weil wir ja im Dunkeln erst wieder am WoMo sein werden, und wir wollten den Abstieg nicht komplett im Finsteren machen. Wir haben es also trotz kurzer Fotopausen in etwas weniger als 2 Stunden geschafft. Man sollte schon recht fit sein, also keine körperlichen Einschränkungen. Mit einem alten Hund kommt man dort auch nicht hoch.
Für die Aussicht lohnen sich die Strapazen echt!
Kurz vorm Preikestolen selbst hören wir komische Rufe und dann sehen wir 2 Personen da oben rumturnen. Ich denk mir, achjaaa, die Russen wieder. Denn egal wo, in Irland oder Schottland waren es immer die Russen, die so lebensmüde sind und sich an die Klippen setzen, mit den Füßen baumelnd am Abgrund.
Allerdings hatten die beiden eine große Kamera, Stativ und ein großen Blitzlicht da oben mit!
Während ich denen noch mit Entsetzen zuschaue (und es waren Inder, keine Russen!), läuft Mike mit Pan den Felsen lang und ich gerade so richtig in Panik. Es ist so unfassbar windig, ich schreie wie blöd, dass er da runter kommen soll (was bei dem Wind eh nicht hörbar ist) aber er geht stattdessen noch weiter! Trotz meiner Panik habe ich es noch geschafft ein Foto zu machen :-D
(besagtes Foto folgt, sobald ich die Bilder meiner Kamera auf dem Laptop habe!)
Als er dann wieder kam hat er einen ordentlichen Anschiss bekommen und wir haben uns zwischen den Felsen kurz hingesetzt. Trinken oder Essen ging bei dem Wind sowieso nicht, weil der Wind einem alles sofort aus der Hand gerissen hätte (ich frage mich wie der Typ die Kamera halten konnte, echt!) also haben wir noch kurz die Aussicht genossen (ich mit weichen Knien und völlig fertig).
erstmal verschnaufen an einer windstillen Ecke!
Die Felsplatten hier sind der Weg. Ich habe dieses Foto auf dem Weg mit dem an die Felswand hinter mir gepresst gemacht. Es geht hier echt einfach mal 600 Meter in die Tiefe und das ist der stiunknormale Weg, den tausende Leute laufen. Ich war echt schockiert! Hätt ich mich weiter nach vorne getraut wäre das Bild wohl spektakulärer geworden, aber der Wind und die Höhenangst haben es einfach nicht zugelassen.
Dies ist ein Panorma aus 9 Hochkant-Bildern.
Der besagte Inder war übrigens mit seiner Hochzeitsgesellschaft dort oben! Sprich 3-4 Menschen, wahrscheinlich die Trauzeugen. Die Braut hatte genau so viel Schiss da oben, das hat man ihr angesehen. Der Bräutigam war sogar noch so nett, ein Foto von uns zu machen.
Auf dem Rückweg konnten wir die Landschaft viel mehr genießen. Auf dem Weg ist wirklich alles wunderwunderschön, ich bin aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen!
Wir kamen sogar noch im Hellen an, weil wir uns auf dem Hinweg ja so beeilt hatten. Wir fahren auf den kleinen Stellplatz, den wir auf dem Hinweg entdeckt hatten. Da haben wir Martin und seinen Kollegen getroffen, 2 andere deutsche Camper mit ihrem Bulli, und ein Bierchen getrunken.
Ausführlicher habe ich über die Wanderung zu Preikestolen HIER berichtet.
29.09.17 | Tag 8
Gefrühstückt haben wir heute in Milch gekochte Haferflocken mit Zimt, mmmhmm! Das versetzt mich immer zurück in die Kindheit.
Nach dem Frühstück sind wir wieder hoch zu dem Restaurant-Parkplatz, um dort mit Pan zu gehen, da gibt es nämlich einen schönen Weg zum See runter. Toiletten gibt es dort auch, perfekt!
Nächstes Ziel: Geiranger! Das sind rund 350 km,was ja eigentlich nicht so meeeeega viel ist. Aaaaber: Wir hatten vorhin auf dem Parkplatz zwei Deutsche getroffen. Die haben uns empfohlen die 13 zu fahren, wegen des tollen Ausblicks. Also machen wir das. Allerdings fährt man hier für 350 km rund 7 Stunden.
Wir fahren erst einmal los und schauen, wie weit wir kommen!
Die Landschaft ist wirklich gigantisch! Nach dem Preikestolen dachte ich eigentlich, dass das so das Highlight wär, danach kann eigentlich nichts mehr so umwerfend sein, aber weit gefehlt!
Man fährt die ganze Zeit an Fjorden vorbei, und vorbei heißt wirklich, man fährt direkt neben her, auf der anderen Seite riesige Berge, Wasserfälle und kleine Inseln mit süßen kleinen Häusern drauf. Alle paar Minuten fährt man durch Tunnel durch die Berge durch um auf der anderen Seite wieder so eine fantastische Aussicht zu haben.
Nach ungefähr 3 Stunden kommen wir in Odda an, dort machen wir einen kleinen Halt.
Und essen; wer erräts?! – Pommes und Burger!
Hier in Odda gibt es auch die Trolltunga zu sehen, die wir ja aber außen vor lassen, weil wir keine 12 Stunden-Wanderung machen wollen. Und können. :-D
Und weiter geht’s die 13, die immer schmaler und schmaler wird, die Kurven sind echt mega heftig, nur eine Fahrspur und kaum Haltebuchten….So langsam ist es auch an der Zeit sich einen Schlafplatz zu suchen, bevor es dunkel wird, wir wieder so einen Stress haben und hinterher auf irgendeinem Rastplatz schlafen. Mal schauen was wir so finden!
Nach endlosen Kilometern und keinem Platz für die Nacht weit und breit sind wir noch ein wenig weiter gefahren. Die Straßen sind wunderwunderschön! Allerdings hat man auf einer Seite immer Wasser, auf der anderen direkt die Berge. Ab und an steht mal ein Haus am Bergfuß, allerdings gibt es nirgendwo Wege, die man mal reinfahren könnte, nur die Hauptstraße und die Zufahrten zu den wenigen Häusern. Wahnsinn an wie vielen Wasserfällen wir schon vorbei gefahren sind. Norwegen ist echt ein Traum!
Wir sind gestern um 11 Uhr morgens los, und um 21:20 Uhr beschließen wir, jetzt nur noch maximal 20 Minuten zu fahren- wenn wir nix finden, dann stellen wir uns eben an irgendeinen Rastplatz. Die sind zwar auch relativ selten, aber wir müssen jetzt ganz ganz dringend schlafen.
Nach 10 Minuten sehen wir ein Schild: Lærdalstunnel 24,5 km. Ach du scheiße! Und das völlig übermüdet, nun gut, dass schaffen wir auch noch.
In Norwegen wird teilweise die Durchschnittsgeschwindigkeit gemessen und nicht die akutelle, also aufpassen! Wir wurden geblitzt und haben uns gewundert, weil wir nur 60 gefahren sind statt 80 kmh. Ich befürchte hier werden die Bußgelder sehr hoch sein, aber ich google das jetzt nicht, nicht die Laune verderben lassen und besser aufpassen :-)
Jedenfalls kamen wir dann aus dem Tunnel raus und das Navi zeigte: 6km bis zur Fähre. Ok- dann schlafen wir eben da, da gibt’s eigentlich immer Parkplätze satt. Angekommen sehen wir, dass dort nicht wirklich viel ist außer Beton. Wir fragen nach und ja, da am Rand dürfen wir übernachten. Die Fähre geht zwar alle 20 Minuten, aber wir sind einfach viel zu müde zum Weiterfahren.
Wir gehen ne Runde mit Pan – nicht wirklich schön, dieser Betonhafen, dann machen wir alles schlafbereit. Und dann hören wir die nächste Fähre anpoltern, die LKW, die über die Planke donnern.
Und das alle 20 Minuten? Die ganze Nacht…? Neee, schnell weg hier, ab auf die Fähre! :-D
Auf der Fähre selbst haben wir die „Kassiererin“ gefragt, ob sie einen Platz wüsste, wo man übernachten kann. Sie sagte wir sollen uns unbedingt die Gletscher anschauen, in Fjaerland (das „ae“ gehört zusammen, das bekommt meine Tastatur nicht hin) gibt es auch ein Gletscher-Museum, da können wir auch auf dem Parkplatz übernachten. Wäre nur 15 Minuten entfernt, sobald wir von der Fähre runter sind.
Wir sind schon daran gescheitert, Fjaerland ins Navi einzugeben! :-D
Normalerweise zeigt das Navi ja schon Vorschläge an, wenn man nur „Fj“ eingibt, oder korrigiert von selbst, wenn man Fjaerland einfach mit ae schreibt, aber nichts von beidem der Fall.
Dann wollte ich die Stadt, die dahinter liegt eingeben, da gibt es aber leider 3 Stück in Norwegen die so heißen. Hmmmm, also einfach drauf los gefahren. Nachdem wir schon 30 Minuten gefahren sind kam ich ein wenig ins Grübeln, wir hätten doch schon längst da sein müssen? Nach ca. 40 Minuten kam aber endlich ein Schild, und von da war es nicht mehr weit. Dann sind wir wieder dran vorbei gefahren, weil nur ein Schild Richtung Zentrum Fjaerland ausgeschildert war. Aber über Google Maps habe ich dann die komplette Adresse gefunden, wir waren nur 1-2 Kilometer zu weit, also wenden, und ab auf den Parkplatz.
Endlich SCHLAFEN!
Und als wir im Bett lagen, hat es dann auch noch angefangen zu regnen.
Das ist soooo schöööön im Wohnmobil!
30.09.17 | Tag 9
Als wir wach wurden, regnete es immer noch. Macht aber nix, wir fahren ja eh erstmal ein gutes Stück weiter. Fürs Gletscher schauen nicht ganz so nett, aber egal, man kann nicht alles haben ;-)
Ich gehe diesmal die Pani-Runde, Mike kocht nämlich schon unser Mittagessen, die heißgeliebten Spaghetti. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur dran denke!
Regen! neeeeeeein!
Pan bekommt seinen Regenmantel über, ich habe nämlich keine Lust, dass das ganze WoMo nass wird hinterher. Wir stiefeln also über die Wiese hinter dem Museum.
Mit meinen Schuhen habe ich einen echten Glücksgriff gemacht. Was heißt Glückgriff, ich glaube 2 Jahre aber ich nach Schuhen gesucht, die auch dicht sind, wenn man über eine nasse Wiese läuft. Ich hatte schon einige Schuhe, die ich aber alle wieder zurück gegeben habe, weil die das alle nicht ab können. Hatte eine Diskussion mit Jack-Wolskin, die sagten ich hätte die falschen Socken an, das wäre Schweiß und kein Wasser von außen. Ja genau. Sobald man die Wiese betritt merkt man, wie Wasser eintritt nach ein paar Schritten. Aber gut, jetzt habe ich welche gefunden und im Ausverkauf für 40 € statt 90 € bekommen. Eigentlich hatte ich mir nicht viel von denen versprochen und bin echt sehr überrascht, keine nassen Füße mehr, und das seit gut einem Jahr!
So, wieder zurück zum Thema! :-D
Mike hat die Nudeln fertig und wir fahren los. Man muss echt aufpassen mit den Fähren.
Unser Navi ist auf „schnellste Route“ eingestellt und nimmt dann auch alle Fähren mit. Mit der Fähre sind wir 3 Std 15 Minuten unterwegs für 175 km, ohne Fähre sind es 189 km und nur 3 Std 10 Minuten unterwegs! Und die Fähren – dauert die Fahrt auch nur 15 Minuten – kosten alle zwischen 20 – 50 €, das ist nicht wenig.
Wir fahren also ca. 3 Kilometer, auf einmal tut sich ein gigantischer Gletscher vor uns auf! Hammer! Und genau am Fuß gibt’s einen Parkplatz mit einem Rundweg UND Toiletten!
Wahnsinn Wahnsinn Wahnsinn! Ich habe noch nie einen Gletscher gesehen, das ist echt mega beeindruckend!!!!
Leider wirkt das auf den Bildern gar nicht so beeindruckend wie es war. Und der Hund interssiert sich auch nicht wirklich für die Landschaft :-D
Und als wir aussteigen, beschenkt uns der liebe Gott mit einer Regenpause, juhu! Ich bin voll im Wahn und muss aus jedem Winkel ein Foto machen, echt mega genial! Und die Farben! Die Gräser, das Moos und die Bäume sind alle in einem so wunderschönen Geld-Orange, und obwohl es sehr bewölkt ist, sieht man die Türkis- und Blautöne im Gletscher, ich komme echt aus dem Staunen nicht raus!
Für Photoshop gibt es so spezielle Filter (Nik-Filter), da gibt es einen, der heißt „Indian Summer“. Ganz Norwegen sieht aus, als hätte jemand den Photoshop-Filter darüber gelegt. Traumhaft!
Der Gletscher ist echt phänomenal, so langsam gehen mit die Superlativen aus! :-D
Ich bin so unglaublich dankbar, das sehen zu dürfen. In einiger Zeit wird es wohl keine Gletscher mehr zu sehen geben. Ich möchte gar nicht mehr hier weg!!!!
Nach gefühlten 500 Fotos sind wir dann zurück zum Bobil und auf einmal kommen massenhaft Busse mit Touris angefahren. Was hatten wir Glück! Wir hatten Gletscher und See ganz für uns.
Los geht’s Richtung Geiranger!
Hier dachten wir, dass wir schon an den Trollstigen wären. Waren wir aber nicht. Von der Aussicht her aber genauso soll und aufregend zu fahren! Immer wenn es eine enge Kurve am Abgrund vorbei ging habe ich mich am Sitz festgekrallt und hab mich in die andere Richtung gelehnt (Damit Bobil Mark ja nicht umkippt) :-D
Hier sieht man super, was ich mit dem Photoshop-Filter meine!
Am Geiranger angekommen war ich erst ein wenig enttäuscht. Wenn man die Aussicht auf dem Preikestolen hatte, wirkt der Geiranger recht unspektakulär. Am Fuß angekommen wussten wir nicht wirklich wohin, so sind wir nach längerem Überlegen auf dem Campingplatz geblieben.
Wären wir nur 1-2 km weiter gefahren wäre da ein schöner Parkplatz für die Nacht gewesen, aber den haben wir erst später entdeckt.
Wir standen auf dem „Geiranger Camping“ und haben 245 NOK ohne Strom bezahlt. Wäsche und Dusche kostet leider extra, das war nämlich der eigentliche Grund, warum wir uns überhaupt für einen Platz entschieden haben. Die Duschen sind super, kann man empfehlen! Natürlich hatten wir auch schon tollere Duschen mit Fußbodenheizung und allem drum und dran, aber die waren gepflegt und ordentlich.
Und die nächtliche Kulisse ist auch toll, wenn die beleuchtete Fähre im Hafen steht und die Häuser in den Bergen das Licht anhaben!
01.10.17 | Tag 10
Am Morgen ist es etwas bewölkt...als ich vom Duschen kam sah ich von weitem diesen tollen Regenbogen, also bin ich zum WoMo gejoggt, Kamera raus und mit nassen Haaren in der Kälte mache ich dieses Foto. Was ein Glück, dass genau in diesem Moment die Vögel links unten losgeflogen sind!
Wir überlegen die Fähre über den Geiranger zu nehmen. Hätte 250 NOK (ca. 28 €) pro Person gekostet. Da wir aber jetzt durch so viele Täler direkt am Wasser lang gefahren sind und echt schon einiges gesehen haben, sparen wir uns das und fahren direkt weiter Richtung Trollstigen.
Wir dachten gestern schon, dass wir die Trollstigen gefahren sind, weil das extreme Serpentinen waren. Der Campingplatzbesitzer sagte, das sind zwar auch Trollstigen, aber die „offiziellen“ noch nicht. Ooookay!
Auf dem Weg haben wir einen Stopp am Gudbrandsjuvet gemacht, das ist eine 25 Meter tiefe Schlucht inkulsive Wasserfall. Darüber wurde ein Rundweg gebaut, sehr schön!
Auf dem Weg zum Trollstigen fahren wir durch eine wunderschöne Fels-Landschaft. Alles voller Wasserfälle, die Gräser und das Moos, alles in einem satten Orange getaucht, hammer!
Am Trollstigen angekommen halten wir erst einmal am Aussichtspunkt und machen das ganz bekannte Touri-Foto, was wohl jeder macht :-)
Ich kann allerdings am Aussichtspunkt nicht bis ganz nach vorne. Nicht nur das Geländer da ist aus Glas, die haben auch noch Gitter in den Boden gemacht, alter Schwede!!!!
Man ey, meine Höhenangst ist echt nervig. Überall gibt es Aussichtspunkte am Abhang, die mit einem Geländer gesichert sind. Und ich kann nur mit zittrigen Knien und schwitzigen Händen ein Foto machen und muss ganz ganz schnell wieder 5 Schritte zurück gehen. Wwenn ich sehe, wie Mike sich über das Geländer lehnt und sein Handy über den Abgrund hält muss ich echt weggucken, weil ich das nicht aushalte. Hier und da hat man dann so Bekloppte die irgendwo abseits über den Zaun klettern und irgendwelche Späßchen fürs Foto am Abgrund machen.
Wenn ich da zusehe wird mir richtig schlecht.
Und weiter geht’s Richtung Molde! Wir müssen Kilometer machen, denn bis zu den Lofoten sinds noch über 1200 km. Und für 100 km braucht man locker 2 Stunden!
Eigentlich war der Plan, ganz entspannt mal hier und mal da zu bleiben. Aber die Lofoten sind ja schon ein echtes Highlight, da müssen wir hin!
Wir wollen allerdings über die Atlantikstraße (Atlanterhavsvegen) fahren, denn ich habe von dort ein Foto gesehen, dass ich UNBEDINGT genau so machen möchte. Ich hatte auch gelesen, dass die Straße nicht so mega spektakulär ist. Trotzdem, wir fahren hin!
Mittlerweile ist es dunkel, und haargenau dort, wo die Atlantikstraße anfängt ist ein Parkplatz, an dem wir 2 WoMos entdecken. Der Parkplatz ist so riesig, da stellen wir uns mit Enfernung einfach dazu.
Hier gehts weiter zu TEIL 3
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